Silberzehner für die Silberregion
Vor zehn Jahren wurde die Geschenkmünze in der Stadt Schwaz eingeführt. Ab 16. November soll sie in neuer Auflage als Zahlungsmittel in den zwölf Gemeinden der Tourismusregion sowie Wiesing gültig sein.
Von Angela Dähling
Schwaz –Die Geschichte des Silbers bzw. dessen Abbaus vor 500 Jahren eint die Gemeinden der Silberregion Karwendel. Dass es sichtbarer werden soll, ist ein Ergebnis des vom TVB initiierten Entwicklungsprozesses „Quo vadis?“, an dem zahlreiche Menschen aus der Region mitarbeiten. „Jetzt haben wir den ersten gemeinsamen Erfolg in der Hand“, freute sich gestern der Vomper Bürgermeister und Projektleiter Karl Josef Schubert, als die ersten Muster des neuen Silberzehners in der Sparkasse Schwaz präsentiert wurden.
„Die Münze folgt dem Schwazer Silberzehner nach, der seit zehn Jahren in der Stadt Schwaz ein Erfolgsmodell ist und auch weiterhin gültig bleibt. Jetzt soll damit und mit der neuen Münze aber nicht nur den 400 Schwazer Geschäften, sondern in allen Geschäften der Silberregion eingekauft werden können“, erklärt TVB-Geschäftsführer Markus Schmidt die Zielsetzung. Die einzelnen Bürgermeister würden die Betriebe ihrer Orte in den nächsten Tagen dazu informieren. Die Geschenkmünze diene der Kaufkraftbindung und stelle ein praktisches und wertiges Geschenk dar. „Das ist einfach was anderes als ein Papiergutschein und wäre für Unternehmen ein tolles Geschenk für Mitarbeiter“, meint der Schwazer VBM LA Martin Wex. Betriebe hätten keine Nachteile durch die Annahme der Münze, da die Banken in der Region sie in Euros zurücktauschen.
Um 20.000 Euro ließ der Tourismusverband 18.000 Stück der neuen Geschenkmünzen drucken, nachdem Nationalbank und Finanzmarktaufsicht grünes Licht gaben. Heute werden sie bei der Schwazer Sparkasse angeliefert und von dort an die Banken der Region verteilt. „Neun Banken machen mit, bis auf die Bawag/PSK sind alle dabei“, erklärt der Schwazer Sparkassenchef Peter Kofler. Ab 16. November können die Silberzehner in den Banken erworben werden. Pro zehn Euro gibt es eine Münze. Kofler befürchtet, dass die 18.000 neuen Silbertaler, die zusätzlich zu den 18.000 alten Schwazer Silberzehnern nun in Umlauf gebracht werden, schnell vergriffen sind. Zumal die Münzen auch als Sammlerobjekt gelten. „Mich würde es nicht wundern, wenn 10.000 bis 20.000 Stück nachgedruckt werden müssen“, meint Kofler.
Vorne ziert die Burg Freundsberg und eine der 10-Schilling-Münze ähnelnde Zahl 10 den neuen Silberzehner. Hinten sind die zwölf Wappen der Regionsgemeinden zu sehen – sowie die Zahl 10 in Blindenschrift. Mit diesen Merkmalen werde man dem „Retroinnovativen“ Leitbild, das erarbeitet wurde, gerecht, erklärt BM Schubert. Laut Martin Wex wolle man den Gedanken Silbertaler weiterspinnen. „Vielleicht gibt es eines Tages eine eigene Währung für die Silberregion“, so seine Vision. Apropos Geld: Die Ortstaxe in der Region soll nun angehoben werden. „Das ist notwendig für unseren Quo-Vadis-Prozess“, informiert TVB-Obmann Peter Unterlechner.