Weniger Energieverbrauch bis 2030, Stromanteil wird höher
Der Branchenverband „Oesterreichs Energie“ präsentierte seine Stromstrategie bis 2030.
Wien – Die österreichisch E-Wirtschaft hat am Donnerstag ihre neue Stromstrategie bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Sie basiert kurz zusammengefasst auf einem insgesamt niedrigeren Energieverbrauch mit einem höheren Anteil an Strom im Energiemix. Zentrale Eckpunkte sind der Ausbau der heimischen Stromproduktion aus Erneuerbaren Energiequelle, um den erhöhten Strombedarf abzudecken, sowie mehr Flexibilität und mehr aktive Teilnahme der Kunden.
Ziele seien neben dem übergeordneten Ziel der Reduzierung von CO2-Emissionen vor allem Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und Erneuerbare Energie, sagte der Präsident des Branchenverbands „Oesterreichs Energie“, Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber.
Zu den EU-Zielen 2030 müssen die Mitgliedsstaaten bis 2017 nationale Aktionspläne zu deren Erreichung vorlegen. Die Ziele könne man nur schaffen, wenn man das Energiesystem insgesamt neu denke, so Barabara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie.
Erwartet wird für die Stromstrategie eine Reduktion des energetischen Endverbrauchs (inklusive Wärme und Verkehr) von 311 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2005 auf 251 TWh im Jahr 2030. Effizienzmaßnahmen würden dabei den gesamten Energieverbrauch senken.
Im Jahr 2012 machte der Stromverbrauch rund 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus, 2030 wird mit einem Drittel gerechnet.
Gegenüber dem Jahr 2014 wird in den von „Oesterreichs Energie“ als Grundlage für die Strategiebildung herangezogenen Studien von EU, IEA und Frontier Economics mit einem Wachstum des Stromverbrauchs in Österreich um 14 Terawattstunden (TWh) oder rund 20 Prozent gerechnet. Der Mehrbedarf soll gemäß der Stromstrategie „Empowering Austria“ durch den Ausbau der erneuerbaren Energie gedeckt werden. Zusätzlich sollen die Stromimporte wieder gesenkt werden.
Der insgesamt erforderliche Ausbau wird mit rund 20 TWh beziffert. Dabei sollen jeweils rund 6 bis 8 TWh auf Photovoltaik, Wind und Wasserkraft entfallen. Zusätzlich könnte es CO2-Einsparungen von bis zu 20 Prozent gegenüber 2012 geben. Neue Gaskraftwerke sind nicht vorgesehen, man brauche aber Gaskraftwerke, um die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten, betonte Anzengruber. Die Pumpspeicherleistung soll um 3.500 TWh ausgebaut werden.
Der gesamte Investitionsbedarf wird mit 50 Mrd. Euro beziffert, davon entfallen rund 35 Mrd. Euro auf die Netze, der Rest auf die Erzeugung. (APA)