Taxlerin mit Messer getötet 2 - Staatsanwalt will lebenslang

Wels (APA) - In seinem Schlussplädoyer hat Staatsanwalt Günther Diplinger lebenslang und eine Einweisung in eine Anstalt für den Angeklagten...

Wels (APA) - In seinem Schlussplädoyer hat Staatsanwalt Günther Diplinger lebenslang und eine Einweisung in eine Anstalt für den Angeklagten gefordert. „Er stellt eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.“ Die psychiatrische Sachverständige Adelheid Kastner bezeichnete den 47-Jährigen als „jemanden, vor dem man die Gesellschaft schützen muss“, er sei „ein Psychopath, ärger geht‘s nicht“.

Der Angeklagte hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Bereits in jungen Jahren tötete er seine Freundin und versteckte ihre Leiche in einem Kasten. Nach Verbüßung einer langjährigen Haftstrafe folgten weitere. So richtig frei habe er sich nur im Gefängnis gefühlt, sagte er vor Gericht. Er berichtete von familiären Problemen, seine Ausbildung brach er ebenso ab wie Arbeitsverhältnisse und Therapien. Es habe einfach nie gepasst. Kastner sieht bei ihm „eine große Diskrepanz zwischen seinen Ansprüchen und seinen Möglichkeiten“.

Zuletzt war er im Februar aus der Haft entlassen worden und kam in einer Notschlafstelle in Wels unter, dort gefiel es ihm aber nicht. Er begann, in Hotels zu übernachten, auch wenn er kein Geld dafür hatte. Am 20. April marschierte er zu Fuß fünf Stunden lang nach Linz. Wenn er am Weg Geld gefunden hätte, hätte er die Tat nicht begangen, meinte er.

Am Linzer Bahnhof beobachtete er die Taxikolonne und entschied sich schließlich für ein teuer aussehendes Fahrzeug. Er ließ sich nach Wels fahren. Dort habe er auf die Lenkerin mit einem Jausenmesser eingestochen, so die Anklage. Er habe ihr allein 17 Stiche im Gesicht und am Hals versetzt, weitere noch am Oberkörper. Als sich das Opfer nicht mehr rührte, habe er eine Aktentasche mit einem Laptop und einem Tablet mitgenommen, die Geldtasche habe er offenbar übersehen.

Der Angeklagte bekannte sich schuldig, auch wenn er kaum Reue erkennen ließ. „Bisher gibt es kein Anzeichen, dass ihm das Opfer leidtut“, so der Staatsanwalt. Verteidiger Oliver Plöckinger wandte sich vor allem gegen die Einweisung: Sein Mandant werde bei lebenslang auch ohne Einweisung im Gefängnis sterben.

Am Nachmittag haben sich die Geschworenen zur Beratung zurückgezogen. Ein Urteil ist noch im Lauf des Tages zu erwarten.