Erste Liga

Mimm beendet Karriere, Mader fällt mit Bandscheibenvorfall aus

Im Februar 2007 bekämpften sich Dennis Mimm (l.) und Florian Mader im Wacker-Trainingslager. Momentan quält beide der Körper.
© gepa

St.-Pölten-Regisseur Florian Mader fällt mit Bandscheibenvorfall monatelang aus, das Knie erzwang Dennis Mimms Karriereende.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Mit 33 Jahren zählt Florian Mader, Tiroler in Diensten von Wackers Liga­rivalen St. Pölten, zu den ältesten Spielern der Liga. Es gibt viele, die den 30er im heimischen Profifußball nicht mehr überleben, weil ihnen junge Spieler, die noch dazu billiger sind, um die Ohren sausen. Florian Mader ist einer jener, die manche in dieser Hinsicht eines Besseren belehren.

Den letzten Teil der Aufholjagd der Niederösterreicher in der Sky Go Erste Liga machte der Schmirner, vormals Cupsieger mit Ried und Meister sowie Champions-League-Teilnehmer mit der Austria, aber nicht mehr mit. Auf der Fahrt nach Innsbruck war der Linksfuß noch guter Dinge, dass bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule („davon habe ich schon MRT-Bilder, die ein halbes Jahr alt sind“) eine lokale Behandlung reicht. Dies­e Hoffnung blieb unerfüllt, Mader kam bereits gestern im Innsbrucker Sanatorium an der Kettenbrücke unters Messer. „Acht bis zwölf Wochen Pause sind angesagt“, meldet­e er sich kurz vor dem Eingriff. Vielleicht geht sich bei optimalem Heilungsverlauf ein Comeback beim Frühjahrs­auftakt (26. Februar) aus.

Noch schlimmer hat es bereits seit Monaten Dennis Mimm erwischt: Das Karriere­ende von Maders Ex-Kollegen bei Wacker Innsbruck kam wegen anhaltender Knieprobleme schleichend. Und ganz egal, was die Defensivkraft auch probierte, stellte sich das Knie mit einem schweren Knorpelschaden dagegen. „Ich kann im Moment nach wie vor nichts machen, nicht einmal laufen. Ich kann nur schauen, dass es wieder besser wird“, reagiert Mimm durchaus gefasst, obwohl derzeit nicht einmal an Hobbysport zu denken ist. Stattdessen drückt der Verletzungsteufel auch auf den Geldbeutel: Ein­e Spritzenkur schlägt sich mit 200 Euro pro einzelner Injektion nieder, da ist das Limit der Zusatzversicherung auch bald erreicht. „Es ist halt so“, zuckt Mimm mit den Achsel­n. Nachsatz des gut 200-fachen Bundesliga­kickers: „Wir sind halt auch nicht mehr die Jüngsten.“

Im Gegensatz zu vielen anderen hat der 32-jährige Innsbrucker den Übergang ins zivile Berufsleben geschafft: Seit Anfang August ist Mimm im AMS tätig, wo er gerade eine Ausbildung zum Sachbearbeiter erfährt. Als Sprecher der Spielergewerkschaft prangerte der wortgewaltige „Schlaks“ in der Vergangenheit das niedrige Lohnniveau der zweiten Liga an. Im Wissen, wie schwer sich die berufliche Zukunft für einen Profi nach der Karriere und ohne Erspartes gestalten kann.

Von jenen Wacker-Kickern, die am Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundes­liga (2002–04) beteiligt waren, sind auf aktivem Boden nicht mehr viele übrig: Hannes Aigner (34/Altach) und Marcel Schreter (34/Wattens) sind zwei davon. Ex-ÖFB-Teamkicker Hannes Eder (2008 Meister mit Rapid) drückt derzeit als Polizeischüler im Absamer Wiesenhof die Schulbank. Das Leben danach hat begonnen.

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