Juncker: EU wird nationale Ausnahmen bei Einlagensicherung einpreisen
Frankfurt (APA/dpa) - Bei der umstrittenen grenzübergreifenden Einlagensicherung will die EU-Kommission die vollen Töpfe in Ländern wie Deut...
Frankfurt (APA/dpa) - Bei der umstrittenen grenzübergreifenden Einlagensicherung will die EU-Kommission die vollen Töpfe in Ländern wie Deutschland vor Zugriff aus dem Ausland schützen. „Es wird eine Regelung geben, die den Ausnahmen der nationalen Sicherungssysteme Rechnung tragen wird“, sagte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker am Donnerstag beim Wirtschaftstag der Volks- und Raiffeisenbanken in Frankfurt.
Es könne ja nicht sein, dass die deutschen Sparer für die Pleite einer Bank etwa in Spanien oder Italien zahlen müssten. Brüssel plane keine „Risikovergemeinschaftung“, versicherte Juncker. Zunächst seien die jeweiligen Länder gefordert: „Die nationalen Einlagensicherungstöpfe müssen bis oben hin gefüllt sein. Dafür muss Sorge getragen werden.“ In 14 EU-Staaten gibt es derzeit kein eigenes funktionierendes Einlagensicherungssystem. Die deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken befürchten daher, dass ihre Sicherungstöpfe im Falle von Bankpleiten in anderen EU-Ländern geschröpft werden.
Juncker erklärte: „Wenn aber aufgrund einer Megakrise diese nationale Töpfe nicht genug Material enthalten, um die Einlagen der Sparer sicherzustellen, dann würde über den Weg der Rückversicherung ein europäisches System einspringen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.“ Die EU-Kommission wolle am 24. November ihren Plan für ein europäisches System zur Absicherung von Bankguthaben vorlegen.