Separatisten in Donezk verkünden Abzug aller kleineren Waffen
Kiew (APA/AFP) - Die prorussischen Rebellen in der Ostukraine haben nach eigenen Angaben alle kleineren Waffen von der Front abgezogen. Mit ...
Kiew (APA/AFP) - Die prorussischen Rebellen in der Ostukraine haben nach eigenen Angaben alle kleineren Waffen von der Front abgezogen. Mit den letzten neun Granatwerfern aus der Stadt Ilowajsk sei der Abzug der Waffen am Donnerstag abgeschlossen worden, sagte der Rebellenvertreter Eduard Bassurin aus der Rebellenhochburg Donezk.
Die ukrainische Armee will ihre Waffen bis Samstag abschließen, wie ein Armeevertreter sagte. In der ebenfalls von den Separatisten kontrollierten Region Luhansk hatten beide Konfliktparteien bereits im Oktober den vollständigen Abzug von Panzern und kleineren Waffen verkündet.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die die Einhaltung eines im Februar in Minsk vereinbarten Friedensplans überwachen soll, wollte den vollständigen Abzug der Waffen am Donnerstag zunächst nicht bestätigen. Die Beobachter hätten „zahlreiche Auffälligkeiten“ während des Abzugs gemeldet, erklärte Vize-Missionschef Alexander Hug in Kiew. Seit Sonntag sei zudem eine Zunahme der Kampfhandlungen rund um den Flughafen von Donezk registiert worden.
Der Waffenabzug war im September von beiden Konfliktparteien vereinbart worden. Damit soll die Waffenruhe weiter gefestigt werden, die seit Anfang September weitgehend eingehalten wird. Die Umsetzung des Minsker Friedensabkommens kommt in vielen anderen Punkten jedoch weiterhin nur schleppend voran, insbesondere auf politischer Ebene. Am Freitag empfängt der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) seine Kollegen aus Frankreich, Russlands und der Ukraine in Berlin, um bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarung weiterzukommen.
In dem Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und Rebellen wurden seit April 2014 mehr als 8000 Menschen getötet. Die Ukraine und der Westen werfen Russland vor, die prorussischen Rebellen im Osten des Landes mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen.