Papst: „Als Kind spielte ich Fußball und hatte zwei linke Füße“

Vatikanstadt (APA) - Papst Franziskus hat in einem Interview mit der niederländischen Obdachlosen-Zeitung „Straatniewus“ neue Details über s...

Vatikanstadt (APA) - Papst Franziskus hat in einem Interview mit der niederländischen Obdachlosen-Zeitung „Straatniewus“ neue Details über seine Kindheit enthüllt. Kinder spielten Fußball vor seinem Haus nach der Schule, er sei jedoch kein guter Kicker gewesen.

„In Buenos Aires nannte man Fußballer wie mich ‚Pata dura‘. Das bedeutet, zwei linke Füße zu haben. Doch ich spielte gern, sehr oft stand ich im Tor“, berichtete Franziskus in dem am 27. Oktober aufgenommenen Interview, das am Freitag auf Italienisch von Radio Vatikan veröffentlicht wurde.

Von seinem ersten Lebensjahr bis zu Beginn seines Lebens im Seminar, habe er in derselben Straße in einem einfachen Stadtviertel von Buenos Aires mit niedrigen Häusern gelebt. Sein Vater arbeitete als Buchhalter in einer Fabrik, die nur in 100 Meter Entfernung lag. Die Großeltern wohnten ebenfalls ganz in der Nähe. Mit seiner Mutter ging er oft zum Markt. „Als ich circa vier Jahre alt war, fragte man mich, was ich als Erwachsener werden wollte. Ich antwortete: Fleischhauer“, berichtete der Papst.

Mit seiner Ernennung zum Pontifex habe er keineswegs gerechnet. „Es ist gekommen, ich hatte es nicht erwartet. Ich habe den Frieden nicht verloren, und das ist eine Gnade Gottes. Ich denke nicht viel daran, dass ich bekannt bin. Ich sage mir: ‚Jetzt habe ich einen wichtigen Posten, aber in zehn Jahren wird Dich niemand mehr kennen.‘ Es gibt zwei Arten von Berühmtheit: Jene der Großen, die Großartiges geleistet haben, wie Madame Curie, und die Berühmtheit der Eitlen. Diese ist wie eine Seifenblase“, erklärte Franziskus.

Im Interview warnte der Papst vor dem Gefahr der Korruption. Diese Gefahr sei immer im öffentlichen Leben, „sowohl im politischen, als auch im religiösen“ präsent. „Wenn ein Gläubiger von Armut, oder Obdachlosen spricht und wie ein Pharao lebt, das geht nicht“, sagte der Papst. Der Kirche besitze viele Immobilien, sie seien jedoch für den Erhalt vieler Einrichtungen in armen Ländern notwendig, wie Krankenhäuser und Schulen.

Außerdem habe der Vatikan begonnen, seine Geschenke zu verkaufen. „Die Einnahmen benutzt mein Almosenmeister Konrad Krajewski. Und dann gibt es noch die Lotterie. Es gab Autos, die verkauft oder mit einer Lotterie vergeben worden sind. Die Einnahmen wurden für die Armen verwendet“, so der Papst.

Einen Besuch in den Niederlanden schloss der Papst nicht aus. Schließlich sei Königin Maxima in Argentinien geboren, scherzte Franziskus.