Zeman will Flüchtlinge direkt an Grenze zurückschicken

Prag (APA) - Flüchtlinge sollten nach Auffassung des tschechischen Staatspräsidenten Milos Zeman nicht in Aufnahmelager aufgenommen werden, ...

Prag (APA) - Flüchtlinge sollten nach Auffassung des tschechischen Staatspräsidenten Milos Zeman nicht in Aufnahmelager aufgenommen werden, sondern beim Versuch, die Grenze zu überschreiten, mithilfe der Polizei und Armee zurückgeschickt werden. Das sagte Zeman in einem Interview mit der Nachrichtenseite „Parlamentnilisty.cz“.

„In diesem Sinne bin ich Gegner der Aufnahmeeinrichtungen, nicht aber wegen der dortigen angeblich schrecklichen Bedingungen, sondern weil die Flüchtlinge überhaupt nicht ins Land kommen sollten“, wurde Zeman zitiert.

Der Staatschef kommentierte auch die jüngste Aussage des Vorsitzenden des außenpolitischen Ausschusses des Abgeordnetenhauses, Karel Schwarzenberg, wonach dieser der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zu ihrer Flüchtlingspolitik gratulieren würde, sollte er sie treffen. Zeman hingegen möchte Merkel an ihre einige Jahre alte Aussage erinnern, dass der Multikulturalismus tot sei und „dass ich keinen Grund sehe, warum sie die Auffassung geändert hat“. „Und was Karel Schwarzenberg angeht, denke ich, dass sein Schloss Orlik (Südböhmen, Anm.) genug Zimmer für die Unterbringung einiger Flüchtlinge hat. Und ich freue mich, wenn er sie dort unterbringt“, sagte Zeman.

Der tschechische Staatschef äußerte sich zuletzt wiederholt flüchtlingsfeindlich. So erklärte Zeman vor einigen Tagen in einem Interview, 90 Prozent der Flüchtlinge seien „junge, gesunde und gut aussehende Männer“, die wegen ihrer möglichen Verbindungen zum Terrorismus eine Gefahr darstellten.