„Aquarius“-Star Gethin Anthony: David Duchovny ist eine Fernsehikone

Wien (APA) - Laut Kritikern spielt er Kultstar David Duchovny mühelos an die Wand: Gethin Anthony, „Game of Thrones“-Fans als verwegener Ren...

Wien (APA) - Laut Kritikern spielt er Kultstar David Duchovny mühelos an die Wand: Gethin Anthony, „Game of Thrones“-Fans als verwegener Renly Baratheon bekannt, verkörpert in der US-Serie „Aquarius“ den berüchtigten Sektenführer Charles Manson. Die Rolle und sein Co-Star haben ihn im Vorfeld gleichermaßen nervös gemacht, erzählte der Brite der APA anlässlich der Sky Night Tour, die am Montag in Wien startet.

Mit Duchovny („Californication“, „Akte X“) im TV ist der 32-jährige Gethin Anthony aufgewachsen, „er ist eine Fernsehikone und bis heute relevant“. Die gemeinsame Arbeit sei dementsprechend ein „großer Moment“ für den in London ansässigen Theater- und Filmschauspieler gewesen - und in jeder Hinsicht positiv: „Er ist sehr großzügig und eine sehr entspannte, lockere Person am Set. Es war großartig, ihm zuzusehen und von ihm zu lernen.“

In „Aquarius“ ist Duchovny als Mordkommissar Sam Hodiak zu sehen, der auf der Suche nach einem vermissten Mädchen auf die mysteriöse Hippie-Kommune von Charles Manson stößt. Serienschöpfer John McNamara siedelt die 13-teilige Dramaserie vor dem Hintergrund von sexueller Revolution, sozialen Konflikten und Rassismus in Los Angeles 1967 an - zwei Jahre vor jener brutalen Mordserie, zu der Manson seine Anhänger angestiftet hatte und wegen der er heute eine lebenslange Haftstrafe absitzt.

„Am Beginn unserer Geschichte ist Charlie ein junger Mann, der gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde und einen Plattenvertrag anstrebt“, erzählt Anthony. „Wie viele andere junge Amerikaner zu der Zeit war er besessen von Musik und der Kultur der damaligen Zeit. Es war eine aufregende Zeit für Musiker in L.A. und er wollte Teil davon sein.“ Schon damals sei er kriminell gewesen, habe Anhänger mit Drogen gefügig gemacht und Menschen ausgenutzt, um an Geld zu kommen.

Für Anthony war es eine „spannende Herausforderung“, in die Rolle eines strauchelnden Folkrockers zu schlüpfen, der später „berühmt-berüchtigt für absolut abscheuliche Taten“ werden sollte. In seiner umfassenden Recherche hat Anthony sich „so viel Wissen wie möglich über seine prägenden Jahre“ angeeignet, viel über Manson gelesen, Interviews angesehen, aber auch Musik und Filme aus der Zeit verschlungen. „Auffallend war, dass er den Großteil seines noch jungen Lebens im Gefängnis oder in Gefängnis-ähnlichen Institutionen (Erziehungsheimen, Anm.) verbracht hat“, so Anthony. „Das hat mir eine neue Sichtweise auf sein Leben eröffnet, gezeigt, wie eingesperrt er sich gefühlt haben muss. Die Vorstellung, aus dem Gefängnis in diese befreite Atmosphäre der Hippie-Bewegung im Los Angeles der späten 60er-Jahre zu kommen, hat mir geholfen, mich in ihn hineinzuversetzen.“

Die ominöse Wirkung von Manson auf seine meist jungen Anhänger könne er sich dennoch nicht so recht erklären. „Aber es gibt Anhaltspunkte. Im Gefängnis hat er von Zuhältern gelernt, wie man junge Frauen und Männer dazu bekommt, zu tun, was man will“, erklärt Anthony. „Noch dazu war er in diesem plötzlich ‚freien‘ Kalifornien umgeben von jungen, leicht zu beeindruckenden Menschen.“ Um sich selbst einen Eindruck zu machen, habe er zwar kurz in Betracht gezogen, Manson selbst im Gefängnis zu besuchen, verrät Anthony. „Aber aus vielen verschiedenen Gründen habe ich mich dann dagegen entschieden und meine Energie lieber in andere Formen der Recherche gesteckt.“

Manson könnte Anthony noch eine Weile begleiten, hat der US-Sender NBC doch bereits eine zweite Staffel bestellt und McNamara nach eigenen Angaben genug Ideen für insgesamt sechs Staffeln. In Österreich ist die erste Staffel ab sofort online im Originalton und synchronisiert via Sky verfügbar, was der Sender ab Montag mit Gratis-Vorführungen der ersten zwei Folgen in Kinos in Wien, Graz, Innsbruck und Linz feiert. Im Jänner soll „Aquarius“ dann linear ausgestrahlt werden. Der Brite reagiert geradezu euphorisch auf die Frage, ob er bis zuletzt an Bord sein will: „Ja, ja, ja, absolut! Ich bin ungemein gespannt und hoffe, wir bekommen die Gelegenheit, diese Geschichten zu erzählen!“

Im Fantasy-Spektakel „Game of Thrones“, das dafür bekannt ist, seine Charaktere überraschend und massenhaft sterben zu lassen, hielt es ihn nur bis zum Anfang der zweiten Staffel. Die HBO-Produktion hat ihm den Weg von britischen Theaterbühnen auf den TV-Bildschirm geebnet. „Ich verdanke dieser Serie so wahnsinnig viel!“, so Anthony. „Jeder von uns, vor allem der junge Cast, ist sehr dankbar für die Möglichkeit, sein Können vor einem breiten Publikum zeigen zu dürfen.“ Er verfolgt die Serie noch immer, hält Kontakt mit seinen einstigen Co-Stars und sieht den Trubel, den hartgesottene Fans um die Serie machen, gelassen. „Die Reaktion auf die Serie war so überwältigend und positiv. Es wäre dumm, das nicht als wunderbares Kompliment anzunehmen.“

(Das Gespräch führte Angelika Prawda/APA)

(S E R V I C E - Erste Staffel ab heute auf Sky On Demand, Sky Go und Sky Online abrufbar. Sky Night Tour „Aquarius“: 9.11. Wien, Stadtkino im Künstlerhaus; 10.11. Graz, KIZ RoyalKino; 11.11. Innsbruck, Metropol Kino; 12.11. Linz/Pasching, Hollywood Megaplex. Beginn jeweils 20 Uhr, kostenlose Tickets werden ab 19 Uhr auf „first come first served“-Basis vergeben. www.facebook.com/Skynightevent, www.skynight.at)

~ ISIN DE000SKYD000 WEB http://info.sky.de/ ~ APA287 2015-11-06/12:57