Hypo wandelt zwischen den Welten
Nach dem verlorenen Champions-League-Schlager gegen Titelverteidiger Zenit Kasan (RUS) steht für das Hypo Tirol Volleyballteam heute (19 Uhr/USI-Halle) wieder der Liga-Alltag gegen den VBC Weiz auf dem Programm.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Der Anfang prägt, aber das Ende haftet: Und das war trotz des verlorenen Rekordsatzes (38:40) mit vier abgewehrten Matchbällen und zehn vergebenen Satzbällen (drei davon bei eigenem Angriff) aus Sicht der Hypo-Volleyballer gegen Kasan richtig gut. Die Rekordkulisse in der Olympiahalle (inklusive VIP’s so an die 1800) wurde richtig gut bedient und musste sich bei der 0:3-Niederlage öfters von den Sitzen erheben.
„Der letzte Satz war perfekt. Alle sind zufrieden nach Hause, es hat super ausgeschaut. Wir sind für unsere organisatorischen Bemühungen mit dieser tollen Kulisse belohnt worden“, freute sich Hypo-Manager Hannes Kronthaler über das Aufbäumen und positive Wir-Gefühl in den eigenen Reihen. Entschieden wurde die Partie zugunsten der Gäste letztlich durch den Kubaner Wilfredo Leon. „Der derzeit beste Außenangreifer der Welt“, wie Hypos Headcoach Daniel Gavan meint. Der letzte Satz zauberte aber auch dem „Dani“ ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht: „Ich bin richtig froh, dass die Zuschauer mit so einer super Erinnerung nach Hause gegangen sind. Außerdem wissen wir nach der Partie wieder ein bisschen besser, wo wir stehen, und haben viel Potenzial gezeigt.“
Nach der Mammutaufgabe in der europäischen Königsklasse steht heute mit dem Heimspiel gegen Weiz wieder Hausmannskost auf dem Programm, die das Hypo-Ensemble im Schongang erledigen sollte. Hypo ist in binnen von 48 Stunden in einem Paralleluniversum zuhause. Gavan wird mit den Kräften spielen, gegen die Steirer bekommen Alex Tusch, Lorenz Koraimann oder Niklas Kronthaler Spielpraxis. Dass der Junior, des Sportdirektors gleichnamiger Sohn Stefan Chrtiansky, nach seiner Verletzung zurück ist, hat er im letzten Satz gegen die Russen untermauert. Nur gut, wenn alle bis zu den nächsten Highlights – der Liga-Schlager gegen Aich/Dob (12.11.) und Champions-League-Auftritt bei Halkbank Anakara (18.11./TUR) – in Schuss kommen. „In der Türkei wollen wir dann auch zumindest einen gewonnenen Satz mitnehmen“, führt Gavan aus.
Der Auftritt gegen den Titelverteidiger bestätigte auch Kronthaler einmal mehr, dass man die Champions League wie einen Bissen Brot brauche. Finanziell und sportlich. Die sukzessive Steigerung im Match ließe sich auch als gute Kaderplanung interpretieren: „Das Auftreten der Mannschaft hat mir gefallen.“ Der Respekt vor dem Goliath wurde zusehends abgeschüttelt. Gegen Weiz sind heute die Hypo-Stars wieder die Riesen.