Test

Wenig Hub, doch genug für den Schub

© Gregor Zoller

Ein 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner leistet 125 PS und stemmt 205 Newtonmeter maximales Drehmoment – das reicht aus, um dem 1,4 Tonnen schweren Dacia Duster samt Allradtechnik die Trägheit abzugewöhnen.

Von Markus Höscheler

Ulm –Seit 2004 verkauft Dacia in Europa und im Mittelmeerraum Fahrzeuge, und das nicht zu knapp. Bis heute, so eine Meldung in dieser Woche, setzte die Renault-Tochter 3,5 Millionen Fahrzeuge ab. Das Tempo, das Dacia beherzigt, wird nicht geringer: Allein im ersten Halbjahr 2015 lieferte Dacia in 44 Vertriebsländern 290.000 Einheiten an die Kunden aus. Im zweiten Halbjahr kam eine kleine, aber beachtenswerte Sortimentserweiterung hinzu: Das Sport Utility Vehicle Duster – eine besonders beliebte Baureihe – ist seit wenigen Monaten mit der Kombination Turbobenziner und Allrad erhältlich.

Dacia verknüpfte dabei den 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit dem Vierradantrieb. Das Triebwerk ist immerhin für eine Leistung von 125 PS gut, außerdem kann es ein Nenndrehmoment von 205 Newtonmetern erzeugen. Das ergibt in Summe keine Temperamentsausbrüche, von einem Stillstand ist das Modell aber weit entfernt. Der Ampelstart gelingt rasch, dann geht es etwas gemütlicher dahin. Tempo 100 km/h erreicht der 1,4 Tonnen schwere Dacia Duster TCe nach elf Sekunden. Beim Verbrauch schlägt der Ottomotor weder über die Stränge, noch übt er sich in Askese: 8,0 Liter je 100 Kilometer.

Die Technik

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner

Hubraum: 1197 ccm

Drehmoment: 205 Nm bei 2000 U/min

Leistung: 92 kW/125 PS

L/B/H: 4315/1822/1634 mm

Gewicht: 1387/1870 kg

Kofferraumvolumen: 443–1604 l

Tankinhalt: 50 l

Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h

0–100 km/h: 11,0 Sekunden

Verbrauch: 8,0 l/100 Kilometer

Kraftübertragung: Allradantrieb

Preis: 19.385,15 Euro

CO2-Emission: 145 g/km

Askese ist ohnehin eine unzureichende Bezeichnung für den Dacia Duster. Zwar verzichtet der Hersteller auf unnötiges Beiwerk, Lametta ist keine Stärke der Rumänen. Allerdings: Ganz nackt fährt das SUV auch nicht vor, schon gar nicht in der Celebration-Höchstausstattung. Eine Einparkhilfe hinten zählt dann zum Interieur, außen gibt es abgedunkelte Seitenscheiben hinten. Lauréate, eine Stufe niedriger, sorgt bereits für einen bluetoothfähigen Radio-CD-Player mit-Freisprecheinrichtung Nebelscheinwerfer, Bordcomputer mit Temperaturanzeige, Lederlenkrad und -schaltknauf. Nicht zu vergessen: eine manuelle Klimaanlage (ab Ambiance schon dabei).

Recht günstig ist die Erweiterung des Multimedia-Systems. Mit 210 Euro netto erhält der Duster-Fahrer ein Navigationssystem namens Media Nav Evolution, das auch eine Online-Anbindung für das Smartphone vorsieht. Beheizbare Vordersitze schlagen mit weiteren 170 Euro netto zu Buche. Ein vergleichsweiser dicker Brocken ist hier die Métallisée-Lackierung um 365 Euro netto. Und so läppert sich der Testwagen-Preis zusammen auf 19.385,15 Euro – für einen geräumigen Allradler allerdings nicht wirklich viel.

Weniger geht natürlich auch, und zwar in der zuvor erwähnten Lauréate-Ausstattung, sofern es beim TCe-Allradler bleiben soll. Ab 17.490 Euro gibt es dann den Duster, mit dem zehn PS schwächeren SCe-Benziner (1,6 Liter Hubraum, Sauger), ist sogar die Ambiance-Ausstattung mit 4 x 4 kombinierbar: ab 15.990 Euro.