Deutsche Skifahrer und Snowboarder mahnen IOC wegen Reformplänen
Pyeongchang/München/Wien (APA/dpa) - Auch der Deutsche Skiverband und der Snowboardverband Deutschland haben das Internationale Olympische K...
Pyeongchang/München/Wien (APA/dpa) - Auch der Deutsche Skiverband und der Snowboardverband Deutschland haben das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu Umsicht bei den Reformplänen der Agenda 2020 aufgefordert. In einem gemeinsamen Positionspapier kritisierten die zwei Verbände am Freitag die Idee des IOC, dass künftige Ausrichterstädte Zusatzwettbewerbe für die jeweilen Winterspiele ins Programm aufnehmen können.
Das habe zur Folge, dass Sportarten oder Disziplinen weder systematisch noch nachhaltig entwickelt werden könnten, hieß es in dem Schreiben. Das IOC hat etwa nach nur einem - äußerst erfolgreichen - Versuch 2014 in Sotschi den Parallel-Slalom im Snowboard für 2018 und 2022 wieder aus dem Programm entfernt und dafür u.a. den Big Air oder andere Sportarten wie Massenstart-Eisschnelllaufen, Mixed-Team-Curling und den gemischten Alpinski-Teambewerb ins Programm genommen.
Dagegen laufen auch Österreichs Spitzenboarder wie Goldmedaillengewinnerin Julia Dujmovits oder Benjamin Karl Sturm. Der Amerikaner Justin Reiter hat das IOC deshalb sogar geklagt. Das IOC hätte die Entscheidung spätestens drei Jahre vor der Eröffnung der nächsten Spiele treffen müssen, so die Klage.
Die aktuellen Forderungen seien auch mit anderen Verbänden der sogenannten ARGE Wintersport abgesprochen, hieß es nun in Deutschland. In dem Papier formulieren DSV und SVD zehn Punkte als Anregung an das IOC, unter anderem: „Veränderungen von Programmen der Olympischen Winterspiele sollten (nur) über den Zeitraum von mindestens zwei Olympiaden möglich sein.“
Sollte ein Wettbewerb einmalig bei Winterspielen durchgeführt werden, könne man Sportler im Vorfeld nicht adäquat darauf vorbereiten, weil in der Regel weder Infrastruktur zum Training noch längerfristige Perspektiven vorhanden seien. „Im Zentrum steht die Verantwortung für nachhaltige Entwicklung für Athletinnen und Athleten“, heißt es.
Die Verbände wüssten um die Notwendigkeit, die Spiele für Jüngere attraktiver zu machen, fordern aber, dass sich Olympia „auch in Zukunft klar von ‚Fun- und Trendsport-Events‘ unterscheiden“ müsse.