BÖRSENFLASH - Erste Group-Aktie gewinnt nach Quartalszahlen 8,4%
Wien (APA) - Die Aktie der Erste Group hat am Freitagnachmittag in Reaktion auf ihre vorbörslich veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal...
Wien (APA) - Die Aktie der Erste Group hat am Freitagnachmittag in Reaktion auf ihre vorbörslich veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal ihren Tagesgewinn auf satte 8,42 Prozent ausgebaut. Somit notierte die Erste-Aktie gegen 15.45 Uhr bei 28,07 Euro.
Mit einem Nettogewinn von 764 Mio. Euro nach neun Monaten bzw. 276,9 Mio. Euro im dritten Quartal 2015 hatte die Bank die Markterwartungen übertroffen. Im Vorjahr hatte es wegen teurer Abschreibungen zu dieser Zeit hohe Verluste gegeben.
Die Quote der faulen Kredite hat mittlerweile mit 7,4 Prozent ein Fünf-Jahres-Tief erreicht. Bis September lagen die Kreditrisikovorsorgen bei einem Drittel des Vorjahres. Gelitten hat die Quartalsbilanz hingegen durch Sonderbelastungen aus der politisch verfügten Zwangsumwandlung der Franken-Kredite in Kroatien, was 144,9 Mio. Euro gekostet hat.
Zudem kündigte Erste-Chef Andreas Treichl fürs laufende Geschäftsjahr eine Dividende zwischen 40 und 50 Cent je Aktie an, außerdem gab es erstmals Indikationen für 2016. Im kommenden Geschäftsjahr wird bei höherem Eigenkapital eine steigende Kapitalverzinsung erwartet, sagte Treichl. Ob diese Ankündigung oder das Quartalsergebnis selbst den heutigen Kaufrausch bei der Erste-Aktie ausgelöst hat, ist für Kepler-Analyst Thomas Neuhold eine „gute Frage“. Er habe durchaus mit einer Dividende fürs laufende Jahr gerechnet, das dritte Quartal sei vor allem vom Rückgang der Risikovorsorge gestützt worden.
Bei den Risikokosten sieht Neuhold auch im Gesamtjahr noch positives Überraschungspotenzial. Er geht davon aus, dass die Bank bei den hauseigenen Schätzungen bereits einen Puffer berücksichtigt habe. Die Aktie des Geldhauses sei ja auch zuletzt „gut gelaufen“, für ein deutlicheres Aufwärtspotenzial müssten laut Kepler-Experten jedoch die Erlöse noch mehr sprudeln. U.a. ist der Zinsüberschuss weiter gesunken, der Provisionsüberschuss blieb stabil. Um die Erlöse anzukurbeln, sei eine weitere Konjunktur-Stabilisierung in Zentraleuropa vonnöten. Im Heimatmarkt Österreich sind die Banken gezwungen weiter an der Kostenschraube zu drehen, um im teuren Retailgeschäft mehr zu verdienen.
~ ISIN AT0000652011 WEB http://www.erstegroup.com ~ APA436 2015-11-06/15:49