Ärzte ohne Grenzen: „Unvergleichliche“ humanitäre Krise im Südsudan

Nairobi/Juba (APA/AFP) - Internationale Hilfsorganisationen können wegen der anhaltenden Gewalt im Südsudan die bedürftigsten Regionen des L...

Nairobi/Juba (APA/AFP) - Internationale Hilfsorganisationen können wegen der anhaltenden Gewalt im Südsudan die bedürftigsten Regionen des Landes nicht mehr erreichen. Im nördlichen Bundesstaat Unity spiele sich eine „humanitäre Krise von einem unvergleichlichen Ausmaß“ und „ein nie dagewesenes Niveau von Gewalt und Brutalität“ ab, erklärte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Freitag.

Trotz eines im August geschlossenen Friedensvertrags dauern die Kämpfe zwischen den Rebellen und Regierungstruppen im Südsudan an.

Ein Großteil der Nichtregierungsorganisationen im Südsudan hat sich angesichts der Brutalität der Kämpfe seit Mai aus den Kriegsgebieten zurückgezogen. „Das Engagement auf politischer Ebene kommt nicht vor Ort an“, sagte eine Mitarbeiterin des South Sudan NGO Forum, zu dem 300 südsudanische und internationale Nichtregierungsorganisationen gehören. „Der Zivilbevölkerung wird weiter das Recht auf Hilfe verwehrt.“

Ende Oktober hatten mehrere UN-Organisationen gewarnt, dass zehntausende Menschen im Südsudan von einer Hungerkatastrophe bedroht sind. In dem nordostafrikanischen Land war im Dezember 2013 ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem einstigen Stellvertreter, Rebellenführer Riek Machar, eskaliert. Seitdem wurden bei Kämpfen und ethnisch motivierten Massakern zehntausende Menschen getötet, mehr als zwei Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht.