Kufstein

Neue Hoffnung für alten Lift

© Zwicknagl

Die Kramsacher Sonnwendjoch-Bergbahn braucht für einen Neustart im nächsten Jahr Investitionen in der Höhe von 778.000 Euro. Die Betriebspflicht geht bis zum Jahr 2020.

Von Walter Zwicknagl

Kramsach –Der TÜV-Bericht vom November des Vorjahres in Sachen Sonnwendjoch-Bergbahn war für die Tourismusregion Alpbachtal Seenland ernüchternd. Denn ohne Investitionen gebe es im Jahr 2015 keinen Liftbetrieb, hieß es damals. „Die Bergbahn bleibt im Moment geschlossen, da wichtige Reparaturen notwendig sind“, ist auch heute noch in der Talstation zu lesen. Über die Kosten für die Reaktivierung gab es auf der Gerüchtebörse viele Spekulationen. Emotionsgeladen war auch eine Informationsveranstaltung im Juni, zu der die damalige Kramsacher Vizebürgermeisterin Karin Friedrich geladen hatte. Als „aufwändig und kompliziert“ hatte dabei Georg Zepharovich, Leiter der Abteilung Seilbahnrecht im Amt der Tiroler Landesregierung, die Situation beschrieben.

Jetzt wissen die Alpbacher Bergbahnen als Liftbetreiber aber mehr. „Alles in allem sind in eine Wieder-Inbetriebnahme 778.000 Euro zu investieren“, ist die Auskunft von Geschäftsführer Peter Hausberger (Alpbacher Bergbahn). Eine Kostenaufstellung ging der Gemeinde Kramsach schon im Oktober zu. Allein für die Seilbahntechnik wären 425.000 Euro aufzubringen, mit 126.000 Euro werden die Montagekosten beziffert.

Auf die Betriebseinstellung hatte der TVB Alpbachtal Seenland schon in einer Sitzung im Juli reagiert. „Wir stehen nach wie vor geschlossen hinter dem Projekt Sonnwendjochbahn Kramsach“, stellt Geschäftsführer Markus Kofler fest. Denn laut Protokoll beteiligt sich der TVB bei einer Wiederaufnahme des Betriebes mit 25 Prozent an den Instandsetzungskosten. Allerdings müsse der Betrieb bis zum Konzessionsende – das ist im Jahr 2020 – gewährleistet sein. Bei einem Neubau würden zehn Prozent der Projektentwicklungskosten sowie der Investition für den Bahnbau aufgebracht. „Damit sind wir immer noch im Wort“, betont Kofler.

„Wenn die Bahn im nächsten Jahr wieder fahren soll, müssen wir rasch reagieren. In den vergangenen Wochen hat es konstruktive Gespräche gegeben. Wenn wir jetzt die Tür schließen, bleibt sie zu“, ist sich Karin Friedrich, die in der Vorwoche die Bürgermeister-Agenden übernommen hat, bewusst. Mitte November soll es noch ein Zusammentreffen aller Kompetenten geben. Dazu gehören die Bergbahn, der TVB, die Gemeinde Kramsach und Vertreter der Region. BM Rudi Puecher (Brixlegg) und BM Alois Margreiter aus Breitenbach würden in dieser schwierigen Causa an Bord sein. Weil öffentliche Gelder zu verwalten seien, habe man auch eine Rechtsanwaltskanzlei mit einer Vollmacht versehen, informiert Friedrich. „Eine Entscheidung wäre noch im Dezember dringend notwendig“, meint Peter Hausberger. „Als Geschäftsführer des TVB bedaure ich die Einstellung dieser wichtigen Sommer-Infrastruktur sehr. Für die betroffenen Hüttenwirte stellt sich nach dem Liftstopp auch die Überlebensfrage. Auch wenn der Lift schon etwas betagt ist, hat er den Aufstieg immens erleichtert. Für einen Bahnneubau sind der große Höhenunterschied von knapp 1300 Höhenmetern und der mangelnde Skibetrieb sicher eine finanzielle Herausforderung, die nur durch große Solidarität zahlreicher Partner zu stemmen ist“, betont Markus Kofler.

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