Gewalt in Burundi nährt Befürchtung eines neuen Bürgerkriegs

Bujumbura (APA/dpa) - Angesichts einer anhaltenden Gewaltwelle in Burundi hat ein renommiertes Institut vor dem Ausbruch eines neuen Bürgerk...

Bujumbura (APA/dpa) - Angesichts einer anhaltenden Gewaltwelle in Burundi hat ein renommiertes Institut vor dem Ausbruch eines neuen Bürgerkriegs in dem ostafrikanischen Land gewarnt. Eine Eskalation der Gewalt, die zunehmend aufstachelnde Rhetorik der Regierung und die Flucht von immer mehr Menschen zeigten eine dramatische Zuspitzung der Lage, warnte der in Brüssel ansässige Think Tank International Crisis Group.

Die US-Regierung und die EU äußerten sich Donnerstag ebenfalls extrem besorgt. Ein Bürgerkrieg mit rund 300.000 Toten ging in Burundi erst vor einem Jahrzehnt zu Ende.

Am Freitag wurden einer örtlichen Menschenrechtsorganisation zufolge erneut die Leichen von fünf Menschen gefunden, die offenbar von Sicherheitskräften erschossen worden waren. Es gebe nun täglich neue Opfer. Mehr als 200.000 Menschen sind seit April aus Angst vor einer Eskalation der Gewalt außer Landes geflohen. Die Krise begann, als sich Präsident Pierre Nkurunziza entgegen den verfassungsrechtlichen Bestimmungen um eine dritte Amtszeit bewarb. Trotz Protesten und einem Wahlboykott der Opposition wurde er im Juli wiedergewählt.

Am Montag warnte Nukurunziza, alle Regierungsgegner sollten sich ergeben, sonst würden die Sicherheitskräfte ab dem Wochenende durchgreifen. „Die Vereinigten Staaten sind angesichts der ... gefährlichen, unverantwortlichen Rhetorik seitens der Regierung alarmiert“, erklärte Samantha Power, die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen am Mittwochabend.