US-Börsen im Verlauf überwiegend etwas tiefer
New York (APA) - Die New Yorker Aktienbörse hat am Freitag im Verlauf überwiegend etwas tiefer tendiert. Ein starker Arbeitsmarktbericht sta...
New York (APA) - Die New Yorker Aktienbörse hat am Freitag im Verlauf überwiegend etwas tiefer tendiert. Ein starker Arbeitsmarktbericht stand zum Wochenschluss im Fokus. Die US-Wirtschaft präsentierte sich im Oktober sehr stark, was bei den Anlegern einerseits für Optimismus sorgte. Andererseits steigt damit aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank noch im Dezember erstmals seit der Finanzkrise von ihrer Nullzinspolitik abrückt. Steigende Zinsen lassen Aktien gegenüber anderen Anlageformen wie etwa Anleihen weniger attraktiv erscheinen.
Gegen 19.00 Uhr notierte der Dow Jones mit einem Minus von 47,00 Zählern oder 0,26 Prozent bei 17.816,43 Punkten. Der S&P-500 Index lag 10,98 Punkte oder 0,52 Prozent tiefer bei 2.088,95 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gab unwesentlich um 0,34 Zähler oder 0,01 Prozent auf 5.128,08 Einheiten ab.
Die US-Wirtschaft schuf im Oktober deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Analystin Viola Julien von der Landesbank Helaba hob auch den unerwartet starken Anstieg der Stundenlöhne hervor. Damit werde eine Erhöhung des US-Leitzinses noch im Dezember in den Augen der Anleger wahrscheinlicher.
Andere Analysten äußerten sich ähnlich: „Im Ergebnis lässt der überraschend gute Arbeitsmarktbericht für Oktober der US-Notenbank kaum eine andere Wahl, als im Dezember das Einläuten der Leitzinswende zu beschließen“, schrieb Chefvolkswirt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg.
Unternehmensseitig profitierten vor allem Bankaktien von der Aussicht auf einen bald steigenden Leitzins in den USA. So zogen die Papiere von Goldman Sachs und JPMorgan im Dow um jeweils mehr als 2,5 Prozent an. Bei höheren Zinsen steigen die Zinserträge der Banken.
Darüber hinaus rückte Walt Disney in den Fokus. Der Unterhaltungsriese hatte am Donnerstag nach Börsenschluss über gute TV-Geschäfte und sprudelnde Einnahmen durch Fanartikel und Vergnügungsparks berichtet. Disneys Gewinn übertraf die Prognosen der Analysten, so dass die Aktien mit einem Plus von 2,18 Prozent zu den Favoriten im Dow zählten.
Der Luxusjuwelier Tiffany litt unter schlechten Vorgaben der europäischen Luxusgüterbranche. Diese war nach dem aktuellen Geschäftsbericht der Schweizer Richemont unter Druck geraten. Der Konzern, zu dem Edelmarken wie Cartier, Mont Blanc und Chloé gehören, rechnet mit einem anhaltend „herausfordernden“ Marktumfeld, dies insbesondere im Großhandel. Die Aktien von Tiffany verloren 2,6 Prozent.
Der Hotelkettenbetreiber InterContinental Hotels, zu dem auch Holiday Inn und Crowne Plaza gehören, lotet laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit einen möglichen Verkauf oder Zusammenschluss aus. Informierten Kreisen zufolge führe das Unternehmen Gespräche mit Finanzberatern über seine strategischen Optionen. Die Aktien verteuerten sich um mehr als sechs Prozent.
Hingegen enttäuschte der Medienkonzern News Corp. Das Verlagsgeschäft von Medienmogul Rupert Murdoch mit Flaggschiffen wie dem „Wall Street Journal“ oder der britischen „Times“ litt im dritten Quartal unter schrumpfenden Werbeeinnahmen. Die Papiere büßten 3,1 Prozent ein.
~ ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072 ~ APA537 2015-11-06/19:03