Für Inzings Ringer war die Chance auf Edelmetall noch nie so groß
Der RSC Inzing kämpft heute (19.30 Uhr, VS Inzing) in der Bundesliga gegen den KSV Götzis um die erste Ringer-Medaille der Vereinsgeschichte.
Von Benjamin Kiechl
Innsbruck – Inzing steht kopf. Wie die „Gallier“ wollen die Kämpfer des RSC Inzing heute (19.30 Uhr, Mehrzwecksaal VS Inzing) über sich hinauswachsen, wenn die Kämpfer des einst übermächtigen KSV Götzis aus Vorarlberg auf die Matte steigen. Übermächtig? „Das war einmal“, sagt Inzing-Trainer Thomas Krug mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf in der 1. Ringer-Bundesliga. „Den letzten Kampf haben wir nur um drei Punkte verloren, diese Punkte wollen wir zurück!“
Aug’ um Auge, Zahn um Zahn. Dieser biblische Ausdruck gilt heute auf der Matte – freilich schützt das strenge Regelwerk der Ringer vor unerlaubten Angriffen. Die Inzinger wollen frühzeitig attackieren und schon im griechisch-römischen Stil den Sack zumachen. „Da wollen wir führen, denn im Freistil wird es gegen die Vorarlberger ganz schwierig“, meint Krug.
Inzing (derzeit Dritter) wittert seine Chance und will Götzis von Rang zwei verdrängen. Das Ziel spornt an: „Meine Leute sind noch viel motivierter als sonst. Denn sie wissen, dass sie gewinnen können!“, sagt Trainer Krug. Für einen Sieg müssten viele Parameter passen, erklärt Obmann Klaus Draxl: „Taktik, Tagesverfassung und die Sicht der Kampfrichter!“
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Draxl hofft auf einen Geniestreich von „Geheimwaffe“ Daniel Gastl, der mit Götzis’ 122-Kilo-Mann Lukas Hörmann noch eine Rechnung offen hat: Im Hinkampf kassierte der gesundheitlich angeschlagene Gastl eine Niederlage. Zu viel für den Vize-Juniorenweltmeister, der mit seinen 22 Jahren die besten Ringer-Zeiten noch vor sich hat. „Ich bin wieder top-fit und extrem motiviert“, sagt der Heeressportler. „Der harte Brocken kann kommen!“
Mit Michael Wagner und den drei georgischen Leihringern werfen die Inzinger noch mehr Klasse in die Waagschale. Bei einem Sieg wäre Inzing (bei zwei ausstehenden Kämpfen gegen Wals und Klaus) die erste Medaille in der 20-jährigen Vereinsgeschichte sicher. „Das wird für uns der Kampf des Jahres“, betont Trainer Krug, um auch den letzten müden Inzinger anzulocken. Schließlich solle die Turnhalle „zum Bersten voll sein“, sagt Krug, wenn sich die Inzinger „Gallier“ heute selbst belohnen. „Bei einem Sieg haben wir eine Medaille fix,“, sagt Obmann Draxl. „Aber auch bei einer Niederlage können wir immer noch Bronze holen!“