Flüchtlinge- Slowenien erwägt erneut „technische Barrieren“ an Grenze
Ljubljana/Spielfeld (APA) - Der slowenische Ministerpräsident Miro Cerar hat erneut die Einführung „technischer Barrieren“ an den Grenzen in...
Ljubljana/Spielfeld (APA) - Der slowenische Ministerpräsident Miro Cerar hat erneut die Einführung „technischer Barrieren“ an den Grenzen in Aussicht gestellt. „Wenn sich die Situation in den kommenden Tagen nicht deutlich verändert, werden wir die Kontrolle wahrscheinlich mithilfe von technischen Barrieren erhöhen“, sagte Cerar der slowenischen Tageszeitung „Vecer“ (Samstag) laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
„In den nächsten zehn Tagen könnten bis zu 100.000 Flüchtlinge kommen. Das können wir nicht stemmen“, sagte Cerar. „Zum jetzigen Zeitpunkt gilt die erste Verantwortung unseren eigenen Bürgern.“ Der Ministerpräsident betonte gleichzeitig, diese Maßnahme - im Gegensatz zum ungarischen Grenzzaun - würde allein zur kontrollierten Registrierung der Flüchtlinge dienen.
In Slowenien waren am Samstag bis 6.00 Uhr mehr als 1.700 Flüchtlinge aus Kroatien eingetroffen. Das berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA unter Berufung auf Polizeizahlen. Demnach wurden am Freitag 6.655 Neuankünfte in Slowenien gemeldet. Binnen drei Wochen, seitdem Slowenien zum Transitland wurde, sind mehr als 158.000 Flüchtlinge in dem kleinen EU-Land angekommen.
Rund 3.400 Flüchtlinge befanden sich Samstag früh in Unterkünften nahe der österreichischen Grenze. Im Zeltlager in Sentilj, beim Grenzübergang Spielfeld in der Steiermark, übernachteten laut Polizei 1.253 Flüchtlinge. In der slowenischen Grenzstadt Gornja Radgona, die an Bad Radkersburg angrenzt, warteten 1.121 Flüchtlinge auf die Weiterreise.
In Kroatien wurden am Freitag bis 21.00 Uhr rund 2.150 Neuankünfte aus Serbien gezählt. Am Samstag in der Früh waren bis 9.00 Uhr 330 Flüchtlinge angekommen. Seit Mitte September haben mehr als 340.000 Menschen das Land auf ihrem Weg nach Westen passiert, zeigt die Statistik des kroatischen Innenministeriums.