Peru erstellt Register zu Zwangssterilisierungen 1996 bis 2001

Lima (APA/AFP) - Die peruanische Regierung von Präsident Ollanta Humala hat die Behörden angewiesen, ein Register über die Zwangssterilisier...

Lima (APA/AFP) - Die peruanische Regierung von Präsident Ollanta Humala hat die Behörden angewiesen, ein Register über die Zwangssterilisierungen Zehntausender Frauen in den Jahren 1996 bis 2001 zu erstellen. Ein am Freitag veröffentlichtes Dekret sieht vor, dass die Ministerien für Justiz, Gesundheit und Frauen die Vorgaben innerhalb eines Monats umsetzen.

Unter der Präsidentschaft von Alberto Fujimori (1990 bis 2000) war 1996 ein Programm aufgelegt worden, mittels Sterilisierungen die Geburtenrate zu senken und das Wirtschaftswachstum in dem südamerikanischen Land zu fördern.

Offiziell erfolgten die Eingriffe freiwillig, aber zahlreiche Peruanerinnen berichteten, sie seien gegen ihren Willen sterilisiert worden. 2.074 Frauen erhoben deswegen Klage vor Gericht. Der zuständigen Bürgerbeauftragten zufolge wurden in dem fraglichen Zeitraum mehr als 272.000 Sterilisierungen vorgenommen. Nach amtlichen Angaben starben 18 Frauen nach dem Eingriff.

Amnesty International hatte Peru in einer am 21. Oktober gestarteten Kampagne aufgefordert, ein Register zu den Zwangssterilisierungen zu eröffnen. Die Organisation sprach von „einem der schlimmsten Menschenrechtsverstöße in Amerika“. Das Register soll klären, wie viele Frauen genau von den Eingriffen betroffen sind.