Sinai-Absturz - FAS: Deutsche Regierung glaubt an Bombenanschlag
Berlin/Sharm el-Sheikh/Kairo (APA/AFP) - Nach dem Absturz einer russischen Passagiermaschine auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel geht laut e...
Berlin/Sharm el-Sheikh/Kairo (APA/AFP) - Nach dem Absturz einer russischen Passagiermaschine auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel geht laut einem Zeitungsbericht auch die deutsche Bundesregierung von einem Bombenanschlag aus.
Alle verfügbaren Informationen sprächen dafür, dass die Jihadistenorganisation „Islamischer Staat“ (IS) die Maschine am Samstag vergangener Woche mit einer Bombe zum Absturz gebracht habe, zitierte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ in einem Vorabbericht vom Samstag einen hohen Sicherheitsbeamten. Der sehr plötzliche Höhenabfall des Flugzeugs, ohne dass die Stimmenrekorder zuvor Unregelmäßigkeiten aufgezeichnet hätten, mache einen Bombenanschlag „sehr plausibel“.
Die Maschine der russischen Fluggesellschaft Metrojet war am Samstag vergangener Woche nach dem Start vom Badeort Sharm el-Sheikh abgestürzt. Keiner der 224 Insassen überlebte. Der IS hatte sich bereits am Tag des Absturzes dazu bekannt, die Maschine zum Absturz gebracht zu haben. Nach anfänglichen Überlegungen, ein technischer Fehler könnte den Absturz verursacht haben, verfestigte sich in den vergangenen Tagen die Anschlagstheorie.
Aus Ermittlungskreisen in Paris war am Freitag verlautet, die Auswertung der Flugschreiber deute auf einen „brutalen, plötzlichen“ Absturz hin. Bereits am Mittwoch hatte der britische Premierminister David Cameron die Bomben-Vermutung als „mehr als wahrscheinlich“ bezeichnet.
Der ägyptische Chefermittler Aiman al-Mokaddem sagte am Samstag hingegen, auf dem Stimmenrekorder aus dem Cockpit sei zwar ein „lautes Geräusch in der letzten Sekunde“ zu hören, er wolle daraus aber noch „keine Schlussfolgerung“ ziehen. Auch die ägyptische Regierung hob hervor, dass die Ermittlungen noch keine Rückschlüsse auf eine Explosion durch eine Bombe erlaubten.