US-Verteidigungsminister warnt vor Konflikt im Südchinesischen Meer

Simi Valley (Kalifornien) (APA/AFP) - Angesichts wachsender Spannungen zwischen den Anrainer-Staaten im Südchinesischen Meer hat US-Verteidi...

Simi Valley (Kalifornien) (APA/AFP) - Angesichts wachsender Spannungen zwischen den Anrainer-Staaten im Südchinesischen Meer hat US-Verteidigungsminister Ashton Carter vor einem militärischen Konflikt in der Region gewarnt. Carter äußerte sich am Samstag „besorgt“ über die „Geschwindigkeit und das Ausmaß“ der Besitzansprüche und des Ausbaus militärischer Anlagen in dem Seegebiet.

Damit wachse das Risiko von „Fehleinschätzungen oder Konflikten“ unter den Ansprüche erhebenden Staaten, so Carter bei einem verteidigungspolitischen Forum in der Ronald Reagan Presidential Library im kalifornischen Simi Valley.

Die Spannungen im Südchinesischen Meer sind wegen Gebietsstreitigkeiten zwischen China und mehreren asiatischen Nachbarn derzeit hoch. China streitet mit Taiwan, Brunei, Malaysia, Vietnam und den Philippinen seit Jahren um die Spratly-Inseln, eine weit verstreute Gruppe kleiner Inseln im Südchinesischen Meer, wo Öl- und Gasvorkommen vermutet werden. Peking baut dort mehrere Korallenriffe durch Aufschüttungen zu künstlichen Inseln aus und treibt auf einem der Riffe offenbar sogar den Bau einer Start- und Landebahn voran. Washington wies Pekings Ansprüche auf die Gewässer um die künstlichen Inseln bereits wiederholt zurück.

Carter hatte am Donnerstag den Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“ in der Region besucht. An Bord des atomangetriebenen Schiffs äußerte der Minister „Sorge über Chinas Verhalten“. Die Präsenz der „USS Theodore Roosevelt“ wertete er als ein „Zeichen für die entscheidende Rolle“, die den US-Streitkräften in der für die USA „wichtigen Region“ zukomme. Der Flugzeugträger befand sich zu diesem Zeitpunkt rund 370 Kilometer von den Spratly-Inseln entfernt. Begleitet wurde er von dem Zerstörer „USS Lassen“, der bereits zuvor in die Region entsandt worden war.