Abschuss über Ukraine

Flug MH17: Opfer-Angehörige stimmen über Gedenkort ab

Archivfoto: Gedenkveranstaltung für die Angehörigen der Opfer im November 2014 in Amsterdam.
© ANP

Ein zentraler Gedenkort soll für die Angehörigen der Opfer des Fluges MH17 entstehen. Wo er gebaut wird, dürfen die Angehörigen selbst entscheiden.

Kiew – Dreieinhalb Wochen nach der Veröffentlichung des Abschlussberichts der niederländischen Ermittler zum Absturz von Flug MH17 über dem Osten der Ukraine haben die Angehörigen der Opfer den Entscheidungsprozess über den Ort einer nationalen Erinnerungsstätte begonnen. Die Abstimmung über drei zur Auswahl stehende Entwürfe, die von den Opferfamilien selbst vorgeschlagen wurden, begann am Samstag.

In einer Erklärung der Stiftung zum Gedenken an die MH17-Tragödie heißt es, es sei „wichtig“, dass die Wahl des Gedenkortes von den Angehörigen mitgetragen werde. Drei Orte stehen der Stiftung zufolge zur Auswahl: In den Den Haag würden insgesamt zehn „zerfallene“ Objekte an die von der Katastrophe betroffenen Länder erinnern. In Eindhoven würde ein Mahnmal an die in die Niederlande überführten Toten erinnern und in einem Park am Flughafen Schipol bei Amsterdam könnten 298 neu gepflanzte Bäume an die Passagiere und Crewmitglieder von Flug MH17 erinnern, die dort in das Flugzeug einstiegen. Die Abstimmung soll im Dezember abgeschlossen werden. Mit den Bauarbeiten könnte dann unverzüglich begonnen werden.

Bei dem Absturz der malaysischen Maschine auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur am 17. Juli 2014 waren alle 298 Passagiere und Besetzungsmitglieder ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Niederländer.

Nach Erkenntnissen niederländischer Ermittler wurde MH17 durch eine Buk-Boden-Luft-Rakete zum Absturz gebracht, die aus dem Kampfgebiet im Osten der Ukraine abgefeuert wurde. Die Experten vermieden bei der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse Mitte Oktober eine Festlegung, ob die Rakete von prorussischen Rebellen oder ukrainischen Soldaten abgefeuert wurde. Westliche Länder wie die USA werfen Russland vor, den Rebellen in der Ostukraine die Rakete zumindest geliefert zu haben. Moskau weist jede Verantwortung kategorisch zurück. (APA/AFP)