Zahl der Todesopfer nach Disco-Brand in Bukarest auf 43 gestiegen

Bukarest (APA/AFP) - Eine Woche nach dem verheerenden Brand in einer Diskothek in der rumänischen Hauptstadt Bukarest ist die Zahl der Todes...

Bukarest (APA/AFP) - Eine Woche nach dem verheerenden Brand in einer Diskothek in der rumänischen Hauptstadt Bukarest ist die Zahl der Todesopfer auf 43 gestiegen. Am Samstag erlagen neun und am Sonntag zwei weitere Clubbesucher ihren Verbrennungen, wie Ärzte mitteilten.

Nach den Disco-Besitzern wurde auch der zuständige Bezirksbürgermeister festgenommen. Die anhaltende Wut der Bevölkerung wurde durch neue Vorwürfe geschürt, die Behörden hätten bei der Versorgung der Verletzten versagt.

Das Feuer war am vorvergangenen Freitag während eines Konzerts offenbar durch Feuerwerkskörper ausgelöst werden, die Brandschutzvorkehrungen waren mangelhaft. „Warum hat Rumänien nicht sofort internationale Hilfe angefordert?“, hieß es am Sonntag die Zeitung „Gandul“. Die rumänischen Krankenhäuser seien durch die Aufnahme von mehr als 140 Verletzten überfordert gewesen.

Erst am Samstag waren 18 Schwerverletzte in Kliniken in Belgien, den Niederlanden und Österreich verlegt worden. Am Sonntag sollten nach Angaben des Verteidigungsministeriums zwei weitere Verletzte nach Großbritannien und Ungarn gebracht werden. Die ersten beiden Wochen gelten bei der Behandlung von Verbrennungsopfern als lebensentscheidend. Rund hundert Brandopfer sind insgesamt noch in Krankenhäusern.

Die drei Besitzer der Disco Colectiv waren am Dienstag festgenommen worden. Ihnen wird wegen Missachtung der Brandschutzvorschriften fahrlässige Tötung vorgeworfen. Samstagabend wurde überdies der zuständige Bezirksbürgermeister Cristian Popescu Piedone wegen Amtsmissbrauchs für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen.

Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hatte nach dem folgenschweren Brand eine „Inkompetenz der Behörden“ gebrandmarkt und ein Ende der Korruption gefordert. Nach Massenprotesten als Reaktion auf das Unglück war Ministerpräsident Victor Ponta am Mittwoch zurückgetreten. Doch auch am Freitag trugen landesweit etwa 15.000 Rumänen ihre Wut über Missstände und Korruption auf die Straßen. Am Samstag demonstrierten wieder 3.000 Menschen in Bukarest für einen tiefgreifenden Wandel in ihrem Land. „Rumänien, wach auf“, riefen sie auf dem Universitätsplatz der Hauptstadt.

(Berichtigung in der Überschrift: Zahl der Todesopfer auf 43 gestiegen (nicht: 41))