Flüchtlinge - Türkei fordert erneut Schutzzone im Norden Syriens

Ankara (APA/AFP) - Kurz vor dem G-20-Gipfel in Antalya hat sich die Türkei erneut für die Schaffung einer Schutzzone im Norden Syriens ausge...

Ankara (APA/AFP) - Kurz vor dem G-20-Gipfel in Antalya hat sich die Türkei erneut für die Schaffung einer Schutzzone im Norden Syriens ausgesprochen. Die Türkei schlage eine „von Terroristen gesäuberte“ und durch ein Flugverbot geschützte Zone zum Schutz von Bürgerkriegsflüchtlingen vor, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch in einer Rede in Ankara.

Um das Flüchtlingsproblem zu lösen, müssten „realistischere“ Maßnahmen ergriffen werden - und dazu gehöre auch der türkische Vorschlag einer Schutzzone. Die Türkei hat seit 2011 rund 2,2 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Sie fordert seit langem die Einrichtung einer Schutzzone im Norden Syriens, um Flüchtlingen die Rückkehr nach Syrien zu ermöglichen. Die westlichen Verbündeten des NATO-Landes reagierten bisher aber skeptisch auf das Vorhaben, das eine Verletzung der syrischen Souveränität mit sich bringen würde. Der Türkei wird zudem vorgehalten, sie wolle in Nordsyrien vor allem die Schaffung eines zusammenhängenden Kurden-Gebietes verhindern.

Die Türkei ist Gastgeberin des nächsten G-20-Gipfels, der am Sonntag und Montag in der Hafenstadt Antalya am Mittelmeer stattfindet. Neben US-Präsident Barack Obama und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nimmt auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel daran teil. Themen sind unter anderem der Bürgerkrieg in Syrien und die Flüchtlingskrise.