Nach 21 Jahren Haft: Usbekistan ließ Regierungskritiker frei
Taschkent (APA/dpa) - Nach 21 Jahren Haft ist in der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Usbekistan der Regierungskritiker Murod Jurajew (...
Taschkent (APA/dpa) - Nach 21 Jahren Haft ist in der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Usbekistan der Regierungskritiker Murod Jurajew (63) aus dem Gefängnis entlassen worden. Die ursprünglich neunjährige Freiheitsstrafe wegen Vorbereitung eines Staatsstreichs war von den Behörden in Taschkent immer wieder verlängert worden - willkürlich, wie internationale Menschenrechtsorganisationen kritisierten.
Die lange Strafe sei für Jurajew und seine Familie „die Hölle auf Erden“ gewesen, sagte Steve Swerdlow von der Organisation Human Rights Watch (HRW) in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Die Freilassung erfolgt wenige Tage nach einem Besuch von US-Außenminister John Kerry in dem zentralasiatischen Land.
Der Oppositionspolitiker und ehemalige Abgeordnete Jurajew sei unrechtmäßig im Gefängnis gesessen und wiederholt gefoltert worden, warf HRW der Führung um dem seit 25 Jahren amtierenden Präsidenten Islam Karimow vor. Swerdlow forderte die Behörden in Taschkent auf, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen.
Mit rund 30 Millionen Einwohnern ist das islamisch geprägte Usbekistan das bevölkerungsreichste Land in Zentralasien. Der trotz Ölreichtums verarmte Staat ist auch für seine an der Seidenstraße gelegenen orientalischen Städte Samarkand und Buchara bekannt.