Lufthansa: Ausstand endet Freitag, „Neuer Streik jederzeit möglich“
Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa gab es heute eine große Abschlusskundgebung. Die Gewerkschaft ver.di verlangt runden Tisch.
Frankfurt – Zum Abschluss ihres Rekordstreiks haben die Flugbegleiter der Lufthansa mit neuen Arbeitsniederlegungen gedroht. Ausstände seien jederzeit wieder möglich, sagte der Chef der Kabinengewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, am Freitag bei einer Kundgebung zum Streikabschluss vor der Frankfurter Konzernzentrale. Ein konkretes Datum nannte er aber nicht.
Zu der Kundgebung hatten UFO und die Pilotengewerkschaft Cockpit aufgerufen, während von ver.di nur einzelne Mitglieder ohne Vorstandsaufruf ihre Solidarität mit den Streikenden kundtaten.
Lufthansa: Es wird kein neues Angebot geben
Zu der Veranstaltung war auch die Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens gekommen. Sie rief dazu auf, gemeinsam Lösungen zu schaffen, um „eine starke Lufthansa“ zu bekommen.
Es werde aber kein neues Angebot geben, erklärte ein Unternehmenssprecher der Lufthansa am Freitag in Frankfurt kurz vor der geplanten Abschlusskundgebung. Man habe zuletzt am Montag das Angebot zu den Betriebs- und Übergangspensionen verbessert. Über weitere Schritte sei noch nicht entschieden.
ver.di verlangt runden Tisch
Zum Abschluss des Flugbegleiterstreiks bei der AUA-Mutter Lufthansa hat die Gewerkschaft ver.di erneut einen runden Tisch zu den offenen Pensionsfragen gefordert. Teilnehmen sollten das Unternehmen und die drei Gewerkschaften UFO, Vereinigung Cockpit und ver.di, sagte das ver.di-Vorstandsmitglied Christine Behle am Freitag.
Dazu habe es im April erste Sondierungen gegeben, die aber nicht weiter verfolgt worden seien. ver.di habe von Beginn an gefordert, die Dinge gemeinsam zu lösen, die alle Beschäftigten angehen. Das sei bei den Betriebspensionen der Fall. Die Übergangsversorgung für den Vorruhestand gibt es hingegen nur für das fliegende Personal.
Behle legte zudem Wert auf die Feststellung, dass ihre Organisation nicht offiziell zu der Kundgebung aufgerufen hat, die UFO zum Streik-Ende Freitagmittag vor der Lufthansa-Zentrale veranstaltet. Ein einzelner ver.di-Vertrauensmann am Flughafen habe Kollegen aufgefordert, mit ihm gemeinsam Solidarität für die Flugbegleiter zu zeigen.
Der Streik soll in der Nacht zum Samstag auslaufen. In dem seit zwei Jahren schwelenden Tarifkonflikt geht es neben anderen Punkten um die Altersversorgung für die 19.000 Kabinenangestellten. Der einwöchige Streik der Stewardessen und Stewards endet an diesem Freitag, die Lufthansa musste rund 4.700 Flügen streichen. Betroffen war mehr als eine halbe Million Passagiere. (APA, dpa