AUF der Flucht

Drama von kubanischen Flüchtlingen in Mittelamerika geht weiter

Nicaragua und Ecuador wollen die Migranten aus Kuba nicht mehr aufnehmen.
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Viele Kubaner fürchten, dass sie künftig nicht mehr so einfach ein Visum in den USA erhalten, weil sich die Beziehung zwischen den USA und Kuba derzeit normalisiert.

San José/Havanna – Für die Krise mit Tausenden kubanischen Flüchtlingen in Mittelamerika ist weiterhin keine Lösung in Sicht. Rund 4000 Menschen harrten am Sonntag nach zwei Wochen unter schwierigen Bedingungen in der Grenzregion zwischen Costa Rica und Nicaragua aus.

Die nicaraguanischen Behörden verweigern den Migranten die Einreise auf ihrem Weg in die USA. Die Kubaner waren in den Wochen zuvor nach Ecuador in Südamerika geflogen und von dort aus teilweise mit Hilfe von Schleuserbanden Richtung Norden weitergereist.

Viele wollen noch schnell in die USA, bevor sie dort keinen Anspruch mehr auf ein Visum haben.
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Mehrere Länder der Region berichteten zuletzt über die steigende Zahl kubanischer Flüchtlinge. Nach Medienberichten sitzen in Panama gerade auch mehr als 800 Migranten fest. Die Kubaner reisten in den vergangenen Wochen aus dem sozialistischen Karibikstaat zunächst nach Ecuador aus, wo sie bislang kein Einreisevisum benötigten.

Hintergrund ist wohl die Befürchtung der Migranten, in Zukunft nicht mehr so einfach wie bisher eine Aufenthaltsgenehmigung als politische Flüchtlinge in den USA zu bekommen. Die Vereinigten Staaten und Kuba normalisierten in diesem Jahr ihre Beziehungen nach einer jahrzehntelangen Eiszeit.

Als Reaktion auf den Flüchtlingsandrang kündigte die ecuadorianische Regierung in dieser Woche die Einführung der Visumpflicht für Reisende aus Kuba ab dem 1. Dezember an. In Kubas Hauptstadt Havanna protestierten am Wochenende Hunderte Menschen gegen die Entscheidung vor der Botschaft Ecuadors. Viele hielten dabei ihre bereits gekauften Flugtickets für die nächsten Wochen hoch. (dpa)