Tirol

„Ich werde mich wieder bewerben“

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2016 wird im Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer neu gewählt. Obmann Karl Gostner will es noch einmal wissen – und kandidieren. Verbandsintern will er Strukturen verbessern und Ziele neu definieren.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck –Er ist 2011 mit einem großen Ziel angetreten. Das da hieß: bis zum Ende seiner Amtsperiode im Jahr 2016 die Drei-Millionen-Nächtigungs-Schallmauer zu durchbrechen. Wenn Innsbrucks TVB-Obmann Karl Gostner heute um 16 Uhr im Congress Innsbruck die Vollversammlung des Tourismusverbandes Innsbruck und seine Feriendörfer eröffnen wird, hat er sein Ziel bereits erreicht. Wie unlängst berichtet, erzielte der TVB im Verbandsgebiet im abgelaufenen Tourismusjahr 3,020.476 Nächtigungen.

Es mag daher wenig verwundern, dass Gostner noch Gusto auf eine weitere Amtszeit hat. Und so kündigt er bereits ein Jahr vor den nächsten regulären Wahlen im TVB seine Kandidatur 2016 gegenüber der TT an: „Ich werde mich wieder bewerben.“

Verbandsintern ist bereits eine zentrale personelle Weiche neu gestellt worden: Karin Seiler-Lall wurde schon im Juli zur neuen Geschäftsführerin bestellt. Sie übernimmt die Agenden vom langjährigen TVB-Direktor Fritz Kraft, der mit Jahresende aus dem TVB ausscheidet. Heute wird Seiler-Lall offiziell der Vollversammlung präsentiert. Ihr erstes Jahr, so Gostner, sei der Analyse und Ausarbeitung neuer Programme gewidmet. Gerade durch Seiler-Lalls beruflichen Werdegang – zuletzt als Leiterin der Marketingabteilung der Tiroler Werbung (TW) – erwartet sich Gostner „eine intensivere Zusammenarbeit mit der Tirol Werbung“. Abgestimmte Marketingaktivitäten zwischen der TW und den Verbänden seien „da, wo es sinnvoll ist“, zu forcieren.

Denn trotz des Nächtigungsrekordes fordert Gostner „neue Strukturen sowohl im Verband als auch in den einzelnen Abteilungen“ ein. Die Arbeit des TVB dürfe für Gostner nämlich nicht nur anhand der Nächtigungszahlen bewertet werden: „Die Leistungen sind vielfältiger.“ Es gehe auch um die Frage der unternehmerischen Wertschöpfung und die Gästezufriedenheit. Umso wichtiger sei es daher, für die Zukunft – im Sinne einer besseren Planung und Überprüfung der einzelnen TVB-Aktivitäten – „zwischen den Abteilungen und dem Gesamtverband marktorientierte Ziele zu vereinbaren“, wie Gostner sagt.

Ein erklärtes Ziel sei es, die Aufenthaltsdauer wieder zu heben. Diese habe seit 2011 um 6,5 Prozent auf nunmehr im Schnitt 2,1 Tage abgenommen. Ein allgemeiner Trend und dennoch: „Wir müssen uns tendenziell mehr um jene Gäste bemühen, die länger bleiben“, sagt Gostner. Hoffnungsmarkt sei hier China, auch wenn gerade aus diesem Markt die Zahl der Ein-Nacht-Gäste stark zugenommen habe.

Für das kommende Jahr haben der TVB und Obmann Gostner bereits ein prall gefülltes Aufgabenbuch. Hier auszugsweise einige der Schwerpunkte:

1 Patscherkofel: Im bereits laufenden Destinations-Entwicklungsprozess Patscherkofel-Glungezer, den die Stadt Innsbruck mit den Umlandgemeinden und zentralen Playern, wie eben auch dem TVB Innsbruck, eingeleitet hat, ortet Gostner „konstruktive, aber auch kontroversielle Haltungen“. Für den Bau der Einseilumlaufbahn werde der TVB zwar keinen Zuschuss leisten, sehr wohl sich aber „im Bereich der Bewerbung und des Marketing des Mittelgebirges engagieren“. Konzeptionell sollte bis zum Frühjahr 2016 die künftige Ausrichtung dieses Gebietes klar definiert sein. „Allen ist bewusst, dass sie hier an einem Strang ziehen müssen.“

2 Muttereralmbahn: Durch die politische Absage an die lifttechnische Verbindung zwischen der Axamer Lizum mit der Schlick auf Seiten des Landes ist der kleine Zusammenschluss von Lizum und Muttereralmbahn „derzeit kein Thema mehr“, so Gostner. Die Muttereralmbahn, an der man 64,74 Prozent halte, habe indes die wirtschaftliche Sanierung geschafft: „Jetzt ist die Zeit der Konsolidierung gekommen.“ Investiert wird trotzdem, und zwar in den Ausbau eines zweiten Rad-Singletrails, der bis Sommer 2016 fertig sein soll. Im Bereich Mountainbike will man auf der Muttereralm zudem mehr Wert auf die „Familientauglichkeit“ legen.

3Freeride City Innsbruck: Bereits für die laufende Wintersaison wurden Kooperationen zwischen den Skigebieten Lizum, Nordkette, Kühtai und Stubaier Gletscher eingegangen. Als Testimonial fungiert Flo Orley.

4 Rad-WM 2018: Im Jänner 2016 soll die Entscheidung fallen, ob Innsbruck/Tirol den Zuschlag für die Austragung der Radweltmeisterschaften 2018 erhält. Der TVB stünde hierfür mit einer Million Euro bereit. Diesen Zuschuss habe der Aufsichtsrat erst kürzlich freigegeben, bestätigt Gostner. Jedoch sei das Geld an gewisse Bedingungen geknüpft. Eine davon ist, dass alle Hauptrennen im Rahmen der WM ihr Ziel in Innsbruck haben müssen.

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