Fehrer-Preis der TU Wien für Betonkuppelbau mit Luftkissen
Wien (APA) - Für seine Baumethode, bei der Betonkuppeln mit Hilfe eines langsam aufgeblasenen Luftkissens geformt werden, erhält der Bauinge...
Wien (APA) - Für seine Baumethode, bei der Betonkuppeln mit Hilfe eines langsam aufgeblasenen Luftkissens geformt werden, erhält der Bauingenieur Benjamin Kromoser am Mittwoch den Fehrer-Preis der Technischen Universität (TU) Wien. Durch die neue Technik kommt man ohne aufwendige Holzverschalung aus, was die Baukosten um die Hälfte reduzieren könnte, heißt es am Montag in einer Aussendung der TU.
Bei dem Ansatz des Forschers vom Institut für Tragkonstruktionen der TU kommt gewöhnlicher Beton zum Einsatz. Dieser wird flach auf dem Boden aufgebreitet und ist mit genau vorausberechneten keilförmigen Aussparungen versehen, die sich schließen, wenn die Kuppel gehoben wird.
Mit einem Druck von nur wenigen Millibar wird das aus einer speziellen Folie geschweißte Luftkissen unter der ausgehärteten Platte aufgeblasen. Gleichzeitig wird ein außen um die Betonplatte verlaufendes Stahlseil gespannt, damit der Beton außen zusammengezogen wird, während ihn der Luftpolster innen hebt. Die Segmente der Betonplatte sind zudem mit Metallschienen verbunden, die sicherstellen, dass sich alle Teile der Betonplatte gleichmäßig heben.
Dieser Vorgang dauert zwar einige Stunden. Das sei allerdings weit schneller als die Errichtung einer Stützkonstruktion aus Holz. Beim Aufblasen bilden sich außerdem viele kleine Risse, die Konstruktion bleibe jedoch stabil und hält großen Belastungen stand. Das zeigte sich im Rahmen eines Versuches im vergangenen Jahr, als auf den Aspanggründen der TU eine Kuppel mit einer Raumhöhe von fast drei Metern entstand.
Mit der Methode könnten auch Überdachungen für Freiluftkonzerte oder Brücken hergestellt werden. Eine Wildbrücke mit einer Spannweite von über 38 Metern an der Koralmbahn wird nun auf diese Weise errichtet.
Gestiftet wurde der Dr. Ernst Fehrer-Preis von Rosemarie Fehrer, der Witwe des oberösterreichischen Erfinders und Industriellen Ernst Fehrer (1919-2000). Die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich für besondere technische Forschungsleistungen mit praktischer Anwendbarkeit vergeben.
(Bilderdownload: www.tuwien.ac.at/dle/pr/aktuelles/downloads/2015/fehrerpreis2015; Video: www.youtube.com/watch?v=1s-CIihwRNU)