Roppen entwickelt sich selbst
Rund 100 Roppener Bürger basteln zurzeit an der Zukunft ihres Dorfes. Das Objekt der Begierde ist ein ÖBB-Gebäude.
Von Hubert Daum
Roppen –Die Liste an Wünschen der Roppener Bürger ist lang und geht nicht nur an das Christkind, sondern vor allem an die Dorfführung. Die „Initiative Dorfentwicklung“ konnte in einem Bürgerbeteiligungsprozess rund 100 Roppener motivieren, sich aktiv an der Gestaltung der Zukunft der Gemeinde zur „Verbesserung der Lebensqualität“ zu beteiligen. Die acht Untergruppen präsentierten im Kultursaal das Ergebnis ihres Nachdenkprozesses zu ihren jeweiligen Themen,
Dabei hieß es aufzupassen, dass der Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen wird, denn die Anzahl der Ideen zu allen Themen, die zu einem Dorfleben dazugehören und auch realisiert werden sollten, war sehr hoch. David Schuchter und Jochen Baumann beispielsweise nahmen sich des Themas „Jugend, Sport und Freizeit“ an. „Aus unserer Sicht müssten Kinderspielplätze erweitert und neue geschaffen werden“, erläutert Baumann ein Anliegen des 13-köpfigen Teams, „weiters stellen wir uns eine Ganztagsbetreuung für den Sommer vor.“ Der Sportplatz könne mit einem Trainings- und einem Beachvolleyballplatz ebenfalls erweitert werden, zwischen 50 und 100 neue Kletterrouten sollten zudem entstehen.
Der für Kultur, Bildung und Kirche verantwortliche Fritz Raggl regte die Gründung eines Kulturvereines an. In diesem Kontext erwähnte er eine Bezeichnung, die sich als roter Faden herauskristallisieren sollte: das „Unterwerk“, ein großes Clemens-Holzmeister-Gebäude der ÖBB am Bahnhof, das schon längst leer steht. Raggl: „Hier könnte man ein überregionales Kunst- und Veranstaltungszentrum errichten.“ Auch Matthias Tschiderer der Gruppe „Regionale Entwicklung“ bestätigt, dass man schon längst ein Auge auf das „Unterwerk“ wirft, das auch für Vereine völlig neue Perspektiven bringen könne. Mittlerweile nahm Vize-BM Günter Neururer Kontakt mit dem Eigentümer auf: „Ich habe bei den ÖBB ganz allgemein nachgefragt und habe Signale erhalten, dass man nicht abgeneigt wäre, das Unterwerk zu veräußern.“ Jedenfalls soll der Prozess der Dorfentwicklung weitergeführt werden und die vielen Ideen und Visionen „ja nicht in der Schublade verschwinden“.