Angst vor Telefonat als Startschuss für die Karriere
Armin Frauscher lieferte beim Heim-Weltcup in Igls mit Platz zwei die Sensation ab. Dabei wäre die Rodel-Karriere beinahe früh gescheitert.
Von Günter Almberger
Igls –Fast aus dem Nichts raste Armin Frauscher beim Weltcup-Auftakt der Kunstbahnrodler am Sonntag in Igls auf Platz zwei. Lächerliche sechs Tausendstelsekunden fehlten dem 21-Jährigen auf Sieger Dominik Fischnaller (ITA) und damit seinen ersten Triumph. Viel Zeit zum Feiern blieb dem Senkrechtstarter aus Lans allerdings nicht. Nach dem Rennen hieß es Kisten packen, denn schon gestern Vormittag hob der Rodel-Tross zu den drei Bewerben nach Übersee ab. Realisiert hat Frauscher seinen ersten Podestplatz noch nicht wirklich: „Erst langsam begreife ich, was los war. Ich war komplett fertig nach dem Tag und habe deswegen sehr gut geschlafen.“
Dabei wäre Frauschers Rodel-Karriere beinahe beendet gewesen, bevor sie überhaupt angefangen hat. Das Schnupperrodeln in der Volksschule führte ihn mit neun Jahren zum ersten Mal in den Eiskanal, der nur zwei Minuten vom Heimathaus entfernt liegt. Doch von Liebe auf den ersten Blick keine Spur. „Ich bin in meinem ersten Rennen Letzter geworden. Da wollte ich sofort wieder aufhören“, verrät Frauscher. „Doch mein Papa hat gemeint, dass ich das dem Vereinsobmann persönlich am Telefon mitteilen muss. Das habe ich mich nicht getraut, so bin ich beim Rodeln geblieben.“ Vater Franz kann heute über diese Episode seines Sohnes lachen: „Das hätten wir uns nie gedacht, dass er so schnell so erfolgreich ist. Mit einem Top-Ten-Platz wären wir schon überglücklich gewesen. Wir sind einfach nur stolz auf ihn.“
Insider hatten Frauscher nach seinen Leistungen im Nachwuchsbereich (u. a. Team-Bronze bei den YOG 2012) schon länger auf dem Zettel stehen. Dass der Lanser aber plötzlich mitten in die Weltspitze fährt, ist für ihn selbst einfach erklärt. „Ich habe meine Ausbildung als Glaser und Spengler abgeschlossen. Inzwischen bin ich Heeressportler und konnte mich so im Sommer erstmals voll auf das Training konzentrieren“, betont der zweifache Bundeslehrlingssieger.
Seinen ersten sportlichen Sieg könnte Frauscher an diesem Wochenende einfahren, wenn der Weltcup Station in Lake Placid (USA) macht.