Klima-Gipfel - Dreifacher Kohlebedarf im asiatischen Raum bis 2040
Le Bourget (APA) - Drei Wochen vor dem UN-Gipfel in Paris hat die Internationale Energieagentur (IEA) ihren „World Energy Outlook“ (WEO) ver...
Le Bourget (APA) - Drei Wochen vor dem UN-Gipfel in Paris hat die Internationale Energieagentur (IEA) ihren „World Energy Outlook“ (WEO) veröffentlicht, der Prognosen bis in das Jahr 2040 liefert. Ein Weg aus den fossilen Brennstoffen ist da - aus globaler Sicht - nur teilweise feststellbar. Alleine die Prognose für Kohle zeigt zum Teil steigenden Bedarf, der sich in Indien und Südostasien gar verdreifachen soll.
Der Kohle werden in dem Bericht zwar „stürmische Zeiten“ prognostiziert, jedoch hat der klimaschädliche Brennstoff seinen Anteil am globalen Energie-Mix von 23 Prozent im Jahr 2000 auf 29 bis in die Gegenwart erhöht. In der Zukunft wird eine Verschiebung des Verbrauchs von Europa nach Asien gesehen. Bis 2040 wird mit einer Verdreifachung des Kohlebedarfs in Indien und Südostasien gerechnet, während er in der EU 2040 auf rund ein Drittel des aktuellen Stands gesunken sein wird.
„Es gibt unweigerliche Zeichen dafür, dass die so dringend benötigte globale Energiewende im Gange ist. Dennoch wird ihre Geschwindigkeit nicht zu einer dauerhaften Umkehrung des Trends steigender CO2-Emissionen führen“, lautete daher eine Feststellungen im Jahresbericht.
Keinen raschen Trend zur Dekarbonisierung offenbart auch die Prognose für Öl. „ Bis 2020 zieht die Ölnachfrage an und nimmt im Schnitt jährlich um 900.000 Barrel/Tag zu. Der nachfolgende Anstieg auf 103,5 Millionen Barrel/Tag in 2040 wird jedoch gebremst durch höhere Preise“, schrieb der IEA. Hier sind aber die Industriestaaten auf einem gutem Weg, denn in den USA, der EU und Japan soll der Ölbedarf bis 2040 um etwa 10 Millionen Barrel/Tag fallen.
Die bereits bekannte Prognose der IEA, dass die Investitionen in Erneuerbare Energien bis 2040 sieben Billionen US-Dollar (rd. 6,6 Billionen Euro) betragen sollen, ist ebenfalls relativ zu sehen. Dies mache nämlich nur 15 Prozent der Investitionen in die globale Energieversorgung aus. „ Die fortlaufende Dekarbonisierung der Elektrizitätsversorgung geht nicht mit einem ähnlich schnellen Wandel in den Verbrauchssektoren einher, da Kohle und Erdgas als Brennstoffe in der Industrie oder Öl als Transportbrennstoff nur schwer oder teuer ersetzt werden können“, prognostizierte der IEA.
Der „World Energy Outlook“ nimmt zwar an, dass die heute geltenden energiepolitischen Rahmenbedingungen zu einem „langsameren Anstieg der CO2-Emissionen im Zusammenhang mit der Energieerzeugung“ führen, jedoch wird keine „vollständige Trennung von Wirtschaftswachstum und absoluter Emissionsabnahme“ gesehen - diese wäre aber zur Erreichung des Zwei-Grad-Ziels erforderlich.