Wiener Börse (Mittag) - ATX tendiert seitwärts

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit unveränderter Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.474,20 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 0,21 Punkten bzw. 0,01 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,60 Prozent, FTSE/London -0,22 Prozent und CAC-40/Paris +0,30 Prozent.

Weiterhin zeigte sich die Wiener Börse wie die meisten anderen Handelsplätze Europas mit beschaulicher Bewegung. Dass in dieser Woche mit der EZB-Sitzung am Donnerstag, sowie dem US-Arbeitsmarktbericht für November und dem Treffen des Ölkartells OPEC in Wien drei vielbeachtete Termine anstehen, wird von Händlern als Grund für den lahmen Handel angeführt.

Wenig Erfreuliches kam am Vormittag aus der Eurozone: In Deutschland ist der Einzelhandel schwach in das letzte Quartal des Jahres gestartet. So fielen die Umsätze der Branche preisbereinigt (real) von September auf Oktober um 0,4 Prozent, Volkswirte hatten einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet. Nominal, also unter Berücksichtigung von Preisveränderungen, stagnierten die Erlöse.

Schwach fielen auch Zahlen zur Preisentwicklung in Italien aus. Im November lag das Verbraucherpreisniveau (HVPI) um 0,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor, Experten hatten ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich fiel der HVPI um 0,5 Prozent. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,2 Prozent.

Die italienischen Inflationsdaten dürften die Europäische Zentralbank (EZB) darin bekräftigen, ihre bereits sehr expansive Geldpolitik im Euroraum weiter zu lockern. EZB-Chef Mario Draghi hatte dies bereits einige Male angedeutet. An diesem Donnerstag wird der zuständige EZB-Rat im Rahmen seiner regulären Sitzung entscheiden. Analysten halten eine Ausweitung der Wertpapierkäufe und eine zusätzliche Zinssenkung für möglich.

An der Wiener Börse tendierten voestalpine mit einem Minus von 1,37 Prozent. Der Linzer Stahlkonzern wird dabei wohl vom allgemein schwachen Wochenstart der Metallbranche belastet. Denn die Eisenerzpreise fielen auf ein Fünfmonats-Tief und haben heuer insgesamt schon rund 35 Prozent eingebüßt.

Wenig Reaktion zeigten die Aktien der Strabag nach Zahlen. Sie verloren 0,02 Prozent, obwohl der Baukonzern in den ersten drei Quartalen seinen Gewinn auf 58,3 Mio. Euro vervierfacht hatte. Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg von 14 auf 57 Cent. Die Bauleistung erhöhte sich um 6 Prozent auf 10,26 Mrd. Euro, wie das Unternehmen vorbörslich mitteilte.

Die Analysten der Commerzbank haben infolge ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Baukonzerns Strabag bei 23 Euro festgelegt und empfehlen weiter „Buy“. Nach den heutigen Quartalszahlen sehen die Experten die Strabag auf einem guten Weg ihr selbst festgelegtes Jahresziel von einem operativen Ergebnis (Ebit) von über 300 Mio. Euro und eine mittelfristige Marge von drei Prozent zu erreichen.

Warimpex reagierten mit minus 4,75 Prozent negativ auf Zahlen. Die Russland-Krise und die Rubel-Schwäche setzen dem Immobilienentwickler weiterhin zu. Von Jänner bis September hat sich der Verlust von 10,9 Mio. auf 31,6 Mio. Euro fast verdreifacht. Der Umsatz schrumpfte um 18 Prozent auf 46,1 Mio. Euro. Für die Zukunft denkt das Unternehmen auch daran, Immobilien abzustoßen.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 10.14 Uhr bei 2.484,05 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.461,08 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,03 Prozent höher bei 1.254,54 Punkten. Im prime market zeigten sich 16 Titel mit höheren Kursen, 21 mit tieferen und keiner unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.611.379 (Vortag: 2.239.539) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 80,445 (63,82) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher voestalpine mit 191.306 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 11,74 Mio. Euro entspricht.

~ ISIN AT0000999982 ~ APA250 2015-11-30/12:10