Klima-Gipfel - Umweltschützer fordern verbindliches Abkommen

Wien (APA) - Umweltschutzorganisationen und Grüne haben große Erwartungen an den Klimagipfel von Paris. „In Paris geht‘s wieder ums Ganze. P...

Wien (APA) - Umweltschutzorganisationen und Grüne haben große Erwartungen an den Klimagipfel von Paris. „In Paris geht‘s wieder ums Ganze. Paris muss Geschichte schreiben,“ sagte Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen, am Montag in einer Aussendung. Gemeinsam ist die Forderung nach einem verbindlichen Klimaabkommen.

Für Brunner ist die „Zeit ist reif für einen Durchbruch“. Über 170 Länder haben der UN gemeldet, welche Klimaschutzmaßnahmen sie setzen werden. Darunter sind einige Staaten, die sich der Umweltsprecherin zufolge bisher als „notorische Verweigerer“ hervorgetan haben.

„Das Möglichkeitsfenster ist weit offen. Nutzen wir es in Paris, um nicht weniger, als unsere eigene Haut zu retten. Das Abkommen von Paris muss verbindlich sein, alle Player umfassen, einen klaren Fahrplan für die internationale Klimafinanzierung enthalten und robuste Instrumente zur Emissionsminderung bis zum Ziel der Null-Emissionen vereinbaren“, forderte Brunner.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) solle das bei der Klimakonferenz 2009 abgegebene Versprechen der internationalen Klimafinanzierung. „Bisher war der Beitrag Österreichs äußerst peinlich. Ich erwarte mir, dass der österreichischen Bundeskanzler mit Gepäck nach Paris kommt und sein Versprechen einlöst“, sagte Brunner.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte Faymann dazu auf, sich für ein starkes und rechtsverbindliches Klimaabkommen einzusetzen. „100 Prozent erneuerbare Energie bis zum Jahr 2050 ist nicht nur notwendig, sondern technisch machbar und schafft zudem auch Arbeitsplätze. Bundeskanzler Faymann muss sich bei der UN-Klimakonferenz für eine saubere Energiezukunft stark machen und diese anschließend auch tatsächlich mittragen“, sagte Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Österreich.

Global 2000 sah vor allem entwickelte Industrienationen gefordert, sich konstruktiver zu verhalten und ihre Angebote zu erhöhen. „Sie sind für den größten Teil der bisherigen Treibhausgasemissionen verantwortlich und haben größere finanzielle und technische Möglichkeiten zu handeln“, meinte Johannes Wahlmüller, Klima-und Energiesprecher der Umweltschutzorganisation.

Für den WWF ist der Klimagipfel ein „Lauf gegen die Zeit“. „In Paris soll gelingen, was in Kopenhagen im Jahr 2009 scheiterte. Der Wille, ein Abkommen zu erzielen ist bei vielen Staaten erkennbar, aber einige kritische Punkte sind weiter offen. Daran muss mit Hochdruck gearbeitet werden“, sagte Regine Günther, Generaldirektorin Politik und Klimaschutz beim WWF Deutschland.