Loipen als Druckmittel
Für die Tourismusverbände im Brixental wird es immer schwieriger, die Loipen auszuverhandeln. In Westendorf wird die Fläche für mögliche Loipen nun knapp.
Von Harald Angerer
Westendorf –„Wenn ich die Widmung nicht kriege, gibt es heuer keine Loipe“ – diesen oder ähnliche Sätze hören die Verantwortlichen der Tourismusverbände im Bezirk immer wieder. Das Ausverhandeln der Langlaufloipen kann dann durchaus schwierig werden. „Es ist ein großes Problem für uns, wenn hier Gemeinde-Angelegenheiten und jene des Tourismusverbandes vermischt werden“, sagt Max Salcher, TVB Brixental GF, bei der jüngsten Vollversammlung des Tourismusverbandes. Es gebe Forderungen, die könne ein Tourismusverband nicht erfüllen, und so könne er zwischen die Kontrahenten geraten.
Das war auch bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Westendorf ein Thema. Eigentlich ging es um die Umwidmung eines Grundstückes für eine Wohnanlage, doch dieses Grundstück hat eine strategische Bedeutung. „Diese Fläche ist die letzte Möglichkeit, wie wir die Loipe vom Dorf in die Au ziehen können, das muss uns bewusst sein“, sagt Gemeinderat Peter Pirchl. Er habe erst kürzlich die Loipenverhandlungen abgeschlossen. Durch den Golfplatz geht es nicht, weil sich zwei Grundbesitzer querstellen.
„Dabei haben die beiden Grundbesitzer Wünsche, die nicht mal wir erfüllen könnten, selbst wenn wir wollten. Es geht um Widmungen, die von Seiten des Landes abgelehnt werden, weil sie den Raumordnungsgrundsätzen widersprechen“, schildert Bürgermeister Anton Margreiter. Es gebe für beide Landwirte mögliche Ersatzgrundstücke, doch diese würden nicht akzeptiert. Für die Loipe gibt es somit nur noch heuer eine Lösung, für kommenden Winter sieht es trist aus. „Wir können nicht einem Bauwerber die Widmung versagen, weil andere Forderungen erheben“, sagt Margreiter. Dem stimmte auch Pirchl zu, wies aber darauf hin, dass mit dieser Widmung die letzte Alternative gestorben sei. „Es muss aber schon festgehalten werden, dass es nur mit zwei der über 20 Bauern in Westendorf dieses Problem gibt, ich verwehre mich daher gegen eine Verallgemeinerung“, warf Gemeindevorstand Peter Schroll ein. Er betonte, dass es mit fast allen Bauern eine hervorragende Zusammenarbeit gäbe, was auch Pirchl, beide sind Landwirte, bestätigt. Die Widmung für die Wohnanlage, welche von der Golfplatzerrichtergesellschaft gebaut wird, wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.