Tirol

Grüne wundern sich über Bayern

Innsbruck – Die klare Absage des bayrischen CSU-Verkehrsministers, Joachim Herrmann, an das sektorale Fahrverbot und an die Alpentransitbörs...

Innsbruck –Die klare Absage des bayrischen CSU-Verkehrsministers, Joachim Herrmann, an das sektorale Fahrverbot und an die Alpentransitbörse hat gestern die Grünen auf den Plan gerufen. Verkehrssprecher Hermann Weratschnig zeigte sich „verwundert“. Bayern und Südtirol hätten Tirol in mehreren Beschlüssen auf europäischer Ebene sowie innerhalb der Euroregio die Unterstützung im Kampf gegen die immense Schadstoffbelastung und für erfolgreiche Verlagerungspolitik zugesichert. „Am sektoralen Fahrverbot führt kein Weg vorbei“, meint Weratschnig.

Aus dem bayrischen Verkehrsministerium hieß es, Bayern lehne das Verbot „strikt ab“, es sei für bayrische Unternehmer „teilweise existenzbedrohend“. Südtirols Verkehrslandesrat, Florian Mussner (SVP) war in seinen Aussagen zurückhaltender. Allerdings sieht Südtirol auch einen Wettbewerbsnachteil für seine Unternehmen. Das sektorale Fahrverbot verbannt bestimmte Massengüter auf die Schiene. Es soll Mitte nächsten Jahres in Kraft treten.

Während die Grünen sagen, das Verbot erspare den Tirolern 200.000 Lkw-Fahrten im Jahr, sagte Bayerns Verkehrsminister, das Verbot sorge für eine Mehrbelastung, weil Lkw Umwege fahren würden.

Die FPÖ empfiehlt, „weder Bayern noch die EU haben uns zu interessieren“. Es gehe um die Lebensqualität in Tirol, meint Klubobmann Rudi Federspiel. Tempo 100 lehnen die Freiheitlichen jedoch strikt ab. (aheu)