Hauptschüler ohne deutschen Pass mit geringer Chance auf Lehrstelle

Gütersloh (APA/AFP) - Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben Hauptschüler ohne deutschen Pass die geringsten Erfolgschancen. Nur 37 Prozent von ihnen finden direkt eine Lehrstelle - deutlich weniger als deutsche Hauptschüler (54 Prozent), wie aus dem am Montag in Gütersloh vorgestellten „Ländermonitor berufliche Bildung“ der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht.

Bei höheren Berufsabschlüssen spielt demnach die Nationalität der Bewerber aber kaum noch eine Rolle: Die Erfolgsquote für den Eintritt in eine Berufsausbildung liegt bei ausländischen Schulabgängern mit Abitur oder Fachhochschulreife mit 94 Prozent nur knapp unterhalb der ihrer deutschen Altersgenossen (97 Prozent).

Die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben Ausländer unabhängig vom Schulabschluss in Mecklenburg-Vorpommern. 89 Prozent der ausländischen Bewerber beginnen dort der Studie zufolge eine vollqualifizierende Ausbildung - von den deutschen Altersgenossen gelinge dies nur 84 Prozent. Erheblich schlechtere Chancen haben Jugendliche ohne deutschen Pass in Bremen: Nur 41 Prozent von ihnen können in der Hansestadt direkt eine Ausbildung beginnen. Für deutsche Jugendliche ermittelten die Wissenschafter in Bremen eine Erfolgsquote von 74 Prozent.

Laut Bertelsmann-Stiftung sank die Gesamtzahl der Bewerber für einen Ausbildungsplatz seit 2007 bundesweit von 756.000 auf nunmehr 613.000, das entspricht einem Rückgang um 19 Prozent. Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze ging ebenfalls von 644.000 auf 563.000 zurück, das Minus fiel jedoch mit 13 Prozent geringer aus bei den Bewerberzahlen.