Klima-Gipfel - Erneuerbare Energien sollen in China Vorrang erhalten
Le Bourget (APA/Reuters) - In China sollen erneuerbare Energien künftig Vorrang vor fossilen Brennstoffen haben. Die Nationale Entwicklungs-...
Le Bourget (APA/Reuters) - In China sollen erneuerbare Energien künftig Vorrang vor fossilen Brennstoffen haben. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) veröffentlichte am Montag sechs Dokumente zu der geplanten Einrichtung von Strombörsen, durch die die Strompreise für Unternehmen sinken sollen.
Zudem soll der Schadstoff-Ausstoß der Kohlkraftwerke begrenzt werden, die im vergangenen Jahr knapp zwei Drittel des Stroms in China bereitstellten. Künftig solle Energie von Sonne, Wind und Biomasse bevorzugt behandelt werden, hieß es in den Dokumenten. Wer als Großverbraucher die Börsen nutze dann wolle, müsse besondere Vorschriften bei der Energie-Effizienz und beim Ausstoß von Treibhausgasen einhalten.
Zudem will China seine Treibhausgas-Emissionen künftig auch aus dem All überwachen. Zwei Satelliten seien bis Mai einsatzbereit, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Vier Jahre sei an ihrer Entwicklung gearbeitet worden. Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt, auch nicht, wann die Satelliten ins All gebracht werden sollen. China wäre nach Japan und den USA das dritte Land, das diesen Schritt geht. Derzeit sammelt China Daten zur Emission von Treibhausgasen nur am Boden. Künftig könnten auch die Ozeane beobachtet werden, die 71 Prozent der Erdoberfläche ausmachen. Die Satelliten dürften die Qualität chinesischer Emissionsdaten verbessern, die derzeit nach Ansicht von Experten ungenau sind.
China ist der größte Stromverbraucher der Welt und hat auch den größten Ausstoß von Treibhausgasen. Gegenwärtig werden die Preise durch zwei Unternehmen bestimmt, dem State Grid Corp of China und dem China Southern Power Grid. Experten kritisieren eine mangelnde Transparenz dieses Verfahrens. Den letzten Umbau des Strommarkts in China gab es 2002.
China leidet zudem unter einer massiven Luftverschmutzung durch die Kohlekraftwerke: In Peking herrschte am Montag die zweithöchste Warnstufe. Zeitgleich begann in Paris der Klimagipfel. Chinas Präsident Xi Jinping sagte dort, ein Klimaabkommen müsse die Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten berücksichtigen. Sie sollten zudem die Möglichkeit erhalten, eigene Wege zur Lösung des Klimaproblems zu suchen.