Deutsche Bischöfe: Militärisches Eingreifen gegen IS vertretbar
Berlin (APA/dpa) - Die Deutsche Bischofskonferenz hält auch angesichts der schwierigen Lage von Christen im Bürgerkriegsland Syrien ein mili...
Berlin (APA/dpa) - Die Deutsche Bischofskonferenz hält auch angesichts der schwierigen Lage von Christen im Bürgerkriegsland Syrien ein militärisches Eingreifen für vertretbar.
„Wir wissen: Militärische Gewalt darf niemals ein reguläres Mittel - sozusagen das Mittel der Wahl - sein, um die Verhältnisse zu wenden und auf friedliche Zustände hinzuwirken“, sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Montag in Berlin. Mit einer terroristischen Organisation wie dem „Islamischen Staat“ sei jedoch keine Verhandlungslösung möglich.
Das Überleben des Christentums in Syrien werde in starkem Maße davon abhängen, ob es gelinge, eine politische und gesellschaftliche Befriedung des Landes zu erreichen, erklärte Schick laut Mitteilung. „Die deutschen Bischöfe unterstützen deshalb alle auf dieses Ziel gerichteten Bemühungen der internationalen Gemeinschaft.“ Die Zahl der Christen in Syrien gehe zwar seit Längerem zurück, mit der Auswanderung drohe sich die Lage aber „dramatisch zu beschleunigen“.
Nach Angaben Schicks gehörten 1920 etwa 30 Prozent der Syrer einer christlichen Konfession an, zu Beginn der Aufstände gegen Präsident Bashar al-Assad 2011 seien es noch acht bis zehn Prozent gewesen. Seit 2012 mehrten sich Angriffe radikalislamischer Gruppen auf Christen. „Aus der vom IS beherrschten Zone sind fast alle Christen geflohen“, mahnte er.
Die Bischofskonferenz habe bereits 2014 nach dem Vormarsch der Jihadisten deutlich gemacht, dass sie den Einsatz militärischer Mittel für vertretbar halte, wenn nur so dem „menschenverachtenden Treiben des IS ein Ende bereitet“ werden könne.