Italien fürchtet Erstarken des IS in Libyen

Rom (APA/dpa) - In Italien wächst die Furcht vor einem Erstarken des Islamischen Staates (IS) in Libyen. Mehrere Zeitungen berichteten am Mo...

Rom (APA/dpa) - In Italien wächst die Furcht vor einem Erstarken des Islamischen Staates (IS) in Libyen. Mehrere Zeitungen berichteten am Montag, dass sich inzwischen mehr als 2.000 Kämpfer des IS in Sirte festgesetzt hätten, dem Geburtsort des früheren Diktators Muammar al-Gaddafi.

Wegen des militärischen Drucks der internationalen Koalition auf die syrische IS-Hochburg Al-Rakka könnte der Islamische Staat weitere Einheiten nach Libyen verlegen und von Sirte aus die Städte Misrata im Westen und Bengasi im Osten des Landes bedrohen. Libyen war vor dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahrzehnte eine italienische Kolonie. Seit Jahren machen sich von dort unzählige Bootsflüchtlinge auf den Weg über das Mittelmeer in Richtung Italien.

Nach dem Sturz und der Ermordung Gaddafis 2011 herrscht politisches Chaos, es gibt eine islamistische Regierung in der Hauptstadt Tripolis und eine international anerkannte in Tobruk ganz im Osten des Landes. Italien fürchtet, dass sich der IS das Machtvakuum zunutze machen könnte. Nach Presseberichten soll sich auch der Iraker Abu Nabil-al-Anbari, Ex-Oberst des früheren irakischen Machthabers Saddam Hussein und später einer der Anführer von Al-Kaida im Irak, nach Sirte begeben haben. Von ihm hatte es geheißen, er sei bei einem Drohnenangriff am 13. November getötet worden. Eine Bestätigung dafür gab es jedoch nicht.