APA Medien News: Presserat-“Krone“, Welle 1-Zukunft

Wien/Innsbruck (APA) - Presserat-“Krone“: Die „Kronen Zeitung“ wurde zum wiederholten Mal vom Österreichischen Presserat verurteilt. Grund i...

Wien/Innsbruck (APA) - Presserat-“Krone“: Die „Kronen Zeitung“ wurde zum wiederholten Mal vom Österreichischen Presserat verurteilt. Grund ist die Flüchtlingsberichterstattung der größten heimischen Tageszeitung. Laut Presserat wurden in einem „Krone“-Artikel aus dem Juli („Der IS auf dem Weg zu uns“) Flüchtlinge pauschal als Terroristen verunglimpft. In dem Artikel wurde unter Berufung auf „Geheimdienste und Polit-Größen“ sowie einen „Insider der heimischen politischen Gemeinde“ berichtet, dass der IS Anschläge in Europa plane und gezielt Leute nach Europa schicke, um islamistische Netzwerke zu fördern, Jugendliche in Moscheen zu ködern und Schläfer-Zellen zu aktivieren. Dazu wurden Fotos von Flüchtlingen in einem Zeltlager sowie einem Schlauchboot abgedruckt. Durch den Artikel und die Abbildungen würden Flüchtlinge als potenzielle Terroristen diffamiert und verunglimpft, so der Presserat. Die „Krone“ suggeriere, dass jeder, der sich als Flüchtling ausgebe, eigentlich auch ein Terrorist sein könnte, und dass man sich bei keinem sicher sein könne, da keiner von selbst zugeben werde oder es „auf dem Kopf stehen“ habe, dass er ein Terrorist sei. Das gehe nach Ansicht des Presserats weit über eine Berichterstattung hinaus, dass Terroristen versuchen könnten, auf diese Weise nach Europa zu gelangen. Die „Krone“ habe mit ihrem Bericht gegen die im Ehrenkodex festgehaltenen Punkte Persönlichkeitsverletzung, Diskriminierung und Pauschalverunglimpfung verstoßen, rügte der Presserat das Kleinformat.

Welle 1-Zukunft: Ungewiss ist die Zukunft des Tiroler Lokalradios Welle 1. Nach APA-Informationen gibt es Liquidationsbeschlüsse für alle drei Gesellschaften der Tiroler Lokalradio-Gruppe: Lokalradio Innsbruck GmbH (Welle 1 Innsbruck), Radio Oberland GmbH (Welle 1 Oberland), Außerferner Medien GmbH (Welle 1 Außerfern). Hintergrund ist die schwierige wirtschaftliche Lage der Sendergruppe und auf dem Tiroler Radiomarkt. Welle 1-Geschäftsführer Andreas Gstrein zeigte sich auf APA-Anfrage dennoch optimistisch. „Keines der Tiroler Privatradios läuft derzeit profitabel“, sagte Gstrein. An ein Aus für die Welle 1-Sender mit Jahresende glaubt der Radio-Manager nicht. „Voraussichtlich geht es weiter“, so Gstrein. Demnach könnte es „Veränderungen in der Eigentümerstruktur geben“. Details zu potenziellen Käufern wollte er nicht nennen. Eine Entscheidung erwartet Gstrein „in ein bis zwei Wochen“. Die Welle 1-Lokalradios befinden sich derzeit im Eigentum privater Unternehmer. An Welle 1 Innsbruck ist auch die Tiroler Moser Holding („Tiroler Tageszeitung“), die mit ihrem regionalen Life Radio größter privater Radioveranstalter in Tirol ist, mit rund 5 Prozent beteiligt.