Auschwitz-Komitee warnt vor Rechtspopulismus und Hass auf Flüchtlinge

Warschau (APA/dpa) - Der polnische Auschwitz-Überlebende Marian Turski hat sich besorgt über die Flüchtlingsdiskussion in seiner Heimat und ...

Warschau (APA/dpa) - Der polnische Auschwitz-Überlebende Marian Turski hat sich besorgt über die Flüchtlingsdiskussion in seiner Heimat und rechtspopulistische Bewegungen in Europa geäußert. „Europa steht nicht nur in Polen vor einer großen Bewährungsprobe“, betonte der Historiker und Publizist in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme des Internationalen Auschwitz-Komitees.

Die nationalkonservative Regierung in Polen lehnt neue Flüchtlingsquoten ab und hat nach den Pariser Terroranschlägen die Zusagen der liberal-konservativen Vorgängerregierung massiv kritisiert. „Jeder von uns hat das Recht, Angst zu haben, jeder von uns hat das Recht, die Politik anzuklagen und Antworten auf dringende Fragen einzufordern“, sagte Turski angesichts der Ängste mancher Bürger über die Aufnahme von Flüchtlingen. „Aber niemals und nirgendwo hat jemand das Recht zu hassen und Gewalt gegen Hilfesuchende, Flüchtlinge oder Minderheiten auszuüben. Wir haben das alles am eigenen Leib erlebt.“

„Auch in Deutschland wächst mit AfD und Pegida der rechtspopulistischen Anti-Bewegung in Europa eine neue Dimension hinzu“, fügte Christoph Heubner, Vize-Exekutivpräsident der Überlebenden-Organisation, hinzu. „Aus Verachtung entsteht Hass und aus dem Hass heraus geschieht Gewalt.“ Gerade in Deutschland sei es von essenzieller Bedeutung, dass sich die demokratischen Parteien weiter klar von „den Angst- und Scharfmachern von AfD und Pegida“ abgrenzten.