Berlin schickt Soldaten nach Syrien, Kreml warnt vor hohen Erwartungen
Bis zu 1200 Soldaten schickt die deutsche Regierung nach Syrien. Sie sollen den Kampf gegen die IS-Miliz unterstützen. Alleine mit Bomben werde man den Kampf aber nicht gewinnen könnt, heißt es aus Deutschland. Russland warnt nach einem Treffen zwischen Putin und Obama indes vor zu hohen Erwartungen für die rasche Bildung einer Koalition.
Paris – Das Bundeskabinett in Deutschland hat am Dienstag den geplanten Einsatz der Bundeswehr gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beschlossen. Daran sollen bis zu 1.200 Soldaten teilnehmen. Konkret geht es um die Beteiligung an den Luftangriffen gegen den IS in Syrien und im Irak.
Das geplante Engagement der Bundeswehr ist eine Antwort Deutschlands auf die Terroranschläge von Paris vor gut zwei Wochen. Nach dem Kabinett muss der Bundestag noch zustimmen.
Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Andre Wüstner, erwartet einen jahrelangen Kampf gegen den IS. „Ich gehe davon aus, dass dieser Kampf, wenn man ihn ernsthaft betreibt, weit über zehn Jahre andauern wird“, sagte er im ARD-“Morgenmagazin“. Der IS sei nicht nur im Irak und Syrien, sondern in ganz Nordafrika bis Mali präsent. Luftangriffe alleine brächten die Terrormiliz nicht zur Verzweiflung.
Nach einem kurzen Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Barack Obama in Paris hat die Führung in Moskau indes vor übereilten Erwartungen gewarnt. Das Gespräch am Rande der UN-Klimakonferenz habe die schnelle Bildung einer breiten Koalition gegen den Terror noch nicht nähergebracht, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. (APA/dpa)
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Entwicklungen nach den Terroranschlägen von Paris
Irakische Milizen kündigen Kampf gegen US-Spezialkräfte an
20:32 Uhr
Die geplante Entsendung von US-Spezialkräften in den Irak stößt bei den schiitischen Milizen dort auf massive Ablehnung. "Wir haben früher gegen sie gekämpft und wir sind bereit, den Kampf wieder aufzunehmen", sagte ein Sprecher der Gruppe Kata'ib Hezbollah (Hisbollah-Bataillone).
Die neuen US-Kräfte würden ein vorrangiges Angriffsziel für seine Milz. Ähnlich äußerten sich die vom Iran unterstützte Badr-Organisation und die Gruppe Asa'ib Ahl al-Haq (Liga der Gerechten).
US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte im Kampf gegen die von Sunniten dominierte Islamisten-Miliz IS die Entsendung eines Expeditionskorps aus Spezialkräften in den Irak angekündigt. Dieses solle der Regierung in Bagdad helfen, den Druck auf den IS zu erhöhen und direkte Aktionen in Syrien starten. Dazu gehörten Razzien, die Befreiung von Geiseln und die Ergreifung von IS-Führern, sagte Carter vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses. Die regulären Kampftruppen der USA waren 2011 aus dem Irak abgezogen.
Hollandes Zustimmungswerte nach Anschlägen fast verdoppelt
18:58 Uhr