Börse London schließt mit moderaten Verlusten

London (APA) - Der Londoner Aktienmarkt hat am Montag mit moderaten Verlusten geschlossen. Anleger dürften sich vor dem EZB-Entscheid zurück...

London (APA) - Der Londoner Aktienmarkt hat am Montag mit moderaten Verlusten geschlossen. Anleger dürften sich vor dem EZB-Entscheid zurückgehalten haben. Der FTSE-100 Index schloss bei 6.356,09 Punkten und einem Minus von 19,06 Einheiten oder 0,30 Prozent.

Am Nachmittag dürften schwache Konjunkturdaten aus den USA belastet haben. Dort fiel der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago im November überraschend um 7,5 Punkte auf 48,7 Zähler und signalisiert damit einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Auch die Daten zu den US-Hausverkäufen enttäuschte. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe hätten im Oktober zum Vormonat nur um 0,2 Prozent zugelegt.

An morgigen Dienstag will die britische Zentralbank die Ergebnisse des diesjährigen Stresstests für sieben britische Großbanken vorlegen. Während im Vorjahr noch vor allem wirtschaftliche Schocks im Inland mit einem Einbruch der Immobilienpreise durchgespielt wurden, stehen diesmal externe Krisen im Fokus. So simulierten die Tester ein Abschwächen des chinesischen Wirtschaftswachstums, einen weiteren Ölpreisverfall und eine längere Deflation.

Vor allem der Blick auf Asien dürfte neben Standard Chartered auch die HSBC unter Druck setzen, da beide Banken dort umfangreiche Geschäfte betreiben. Sie waren im vergangenen Jahr locker durch den britischen Stresstest gekommen, während die Konkurrenten Royal Bank of Scotland (RBS ) und Lloyds nur knapp bestanden hatten. Die Aktien von Standard Chartered gaben 0,23 Prozent nach. Die Papiere von HSBC fielen über 1 Prozent und RBS sogar um 1,40 Prozent.

Daneben gab es Bewegungen im Rohstoff- und Öl- und Gassektor. Royal Dutch Shell sackten im Tagesverlauf weiter auf minus 0,81 Prozent ab. Die Papiere des Bergbau-Unternehmens Rio Tinto drehten sogar mit 0,43 Prozent ins Plus. Die Aktien von BHP Billiton dämmten ihre Verluste auf ein Minus von 1,32 Prozent ein. Einem Händler zufolge fordert die brasilianische Regierung rund 5,2 Mrd. US-Dollar Entschädigung von dem Minenkonzern und von Vale wegen des Rio-Doce-Unglücks, bei dem ein Damm gebrochen war.

Das Analysehaus S&P Capital IQ hat das Kursziel für BHP Billiton von 1.000 auf 900 Pence gesenkt, aber die Einstufung auf „Hold“ belassen. Die Analysten begründeten ihre Entscheidung damit, dass die negativen Nachrichten zu dem Dammbruch in einer Grube in Brasilien bereits größtenteils eingepreist sei und das sich das Chance-Risiko-Profil zum Positiven ändere.

Außerdem traten die Papiere des weltgrößten Bierkonzerns in den Fokus der Anleger. Die Titel von SABMiller traten bei plus 0,09 Prozent auf der Stelle, nachdem der Bierhersteller AB Inbev mit dem Verkauf von weiteren bedeutenden Marken die Zustimmung der Kartellbehörden für die milliardenschwere Übernahme des Konkurrenten SABMiller gewinnen will. Geopfert werden die in Europa starke Biermarken Grolsch und Peroni.

~ ISIN GB0001383545 ~ APA528 2015-11-30/18:27