Frankfurter Börse

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Hoffnungen auf noch mehr billiges Geld in der Eurozone haben den deutschen Aktienmarkt am Montag angeschob...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Hoffnungen auf noch mehr billiges Geld in der Eurozone haben den deutschen Aktienmarkt am Montag angeschoben. Der DAX machte seine moderaten Verluste vom Freitag mehr als wett und stieg am Ende um 0,78 Prozent auf 11.382,23 Punkte - das ist der höchste Schlusskurs seit rund dreieinhalb Monaten. Im November hat der DAX um knapp 5 Prozent zugelegt.

Der MDAX kletterte am Montag um 0,80 Prozent auf 21.593,38 Punkte nach oben und nähert sich damit seinem Rekordstand, den er im April erreicht hatte. Der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 0,81 Prozent auf 1.858,87 Punkte.

Die Aussicht auf eine weitere Flut von Billiggeld durch die Europäische Zentralbank (EZB) hatte dem Aktienmarkt zuletzt kräftig Rückenwind verliehen. Am Donnerstag nun muss EZB-Präsident Mario Draghi liefern. Analyst Jens Klatt von DailyFX schrieb, Draghi wolle kurzfristig mindestens eine anziehende Inflation durch eine weitere Abwertung des Euros erreichen.

Zudem richten sich die Blicke bereits auf den am Freitag erwarteten monatlichen Arbeitsmarktbericht aus den USA. Er könnte der Startschuss sein, um jenseits des Atlantiks mit der Abkehr von der Nullzinspolitik zu beginnen.

Aus Unternehmenssicht stand am Montag die Immobilienbranche im Fokus: Nach der Übernahme eines Wohnungsportfolios stiegen die Aktien von Deutsche Wohnen um rund 1 Prozent. Marktexperten sehen in der Transaktion auch eine Verteidigungsstrategie der Deutsche Wohnen gegen eine Übernahme durch Vonovia, die nun noch teurer werden dürfte.

Die Anteilsscheine von Vonovia hingegen weiteten ihre Verluste nach der Zustimmung der Aktionäre zur geplanten feindlichen Übernahme von Deutsche Wohnen auf mehr als 3 Prozent aus. Damit waren sie das Schlusslicht im DAX.

Lufthansa-Papiere profitierten mit einem Plus von rund einundhalb Prozent von einer Einigung im Tarifkonflikt mit dem Bodenpersonal. Die Vorzugsaktien von Volkswagen knüpften an ihren jüngsten Aufwärtstrend an und gewannen an der DAX-Spitze mehr als 6 Prozent. Dank des schwachen Euro zählten auch andere Aktien aus der Automobilbranche zu den Favoriten. So stiegen die Anteilsscheine des Zulieferers Hella als Favorit im MDAX um 4,40 Prozent.

Die vom Markt optimistisch eingeschätzte Geschäftsentwicklung des Chipkonzerns Infineon Technologies hatte die Aktien zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren getrieben. Die Papiere gewannen 3,16 Prozent auf 14,03 Euro.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA536 2015-11-30/18:39