Europas Leitbörsen im Frühhandel ohne klare Richtung

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag im Frühhandel uneinheitlich tendiert. Die Zinsentscheidung der Europ...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag im Frühhandel uneinheitlich tendiert. Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag sorgt im Vorfeld für Zurückhaltung an den Aktienmärkten.

Der Euro-Stoxx-50 notierte gegen 10.00 Uhr mit einem knappen Plus von 0,04 Prozent oder 1,52 Punkten bei 3.507,97 Einheiten.Der DAX in Frankfurt verlor 0,10 Prozent oder 11,31 Zähler auf 11.370,92 Punkte. In London gewann der FTSE-100 0,58 Prozent oder 37,05 Zähler auf 6.393,14 Punkte.

Im Wochenverlauf stehen mit der Zinssitzung der EZB am Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag gleich zwei wichtige Termine an. Im Vorfeld dominiert Zurückhaltung unter den Anlegern. Was die EZB angeht, sind sich Marktbeobachter mittlerweile einig, dass die Notenbank ihre Geldpolitik weiter lockern wird. Eine Senkung des bereits negativen Einlagezinssatzes, aber auch eine Ausweitung der laufenden Anleihekäufe gelten als wahrscheinlich.

Der US-Arbeitsmarktbericht wiederum ist der letzte vor der Dezember-Sitzung der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed). Auf dieser könnte sie die erste Zinserhöhung seit 2006 beschließen. Sollte sich der US-Arbeitsmarkt im November weiter robust entwickelt haben, gilt ein solcher Schritt als sehr wahrscheinlich.

Am heutigen Handelstag stehen aber vorerst einmal Einkaufsmanagerindizes aus der europäischen Industrie für November im Mittelpunkt. Die Barometer aus Italien und Deutschland lagen über, jenes aus Frankreich etwas unter den Erwartungen. In allen drei Staaten blieb es jedoch über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Für den gesamten Euroraum kam der Index erwartungsgemäß bei 52,8 Punkten zu liegen. Am Nachmittag steht noch der Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) aus den USA am Programm.

An der Börse London gehörten Bankwerte zu den großen Gewinnern. Alle sieben britischen Großbanken haben den Stresstest der Bank of England bestanden. Sie müssen daher keine zusätzlichen Pläne zur Verbesserung ihrer Kapitalpuffer vorlegen. Auch bei der als Wackelkandidatin geltenden Großbank Standard Chartered rutschten die Kapitalquoten im Krisenszenario nicht unter die Mindestvorgaben. Die Papiere von Standard Chartered stiegen am Vormittag um 1,82 Prozent. Für die Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) ging es 2,78 Prozent nach oben, die Anteilsscheine von Barclays tendierten 2,64 Prozent fester.

Auch am europäischen Festland zeigten sich Bankaktien gut nachgefragt. Im Euro-Stoxx-50 notierten Deutsche Bank (plus 0,95 Prozent), Intesa Sanpaolo (plus 0,92 Prozent) und Societe Generale (plus 0,82 Prozent) im Spitzenfeld.

In Zürich verloren die Aktien des Versicherungskonzerns Zurich Insurance knappe 0,07 Prozent. Konzernchef Martin Senn ist zurückgetreten. Verwaltungsratspräsident Tom de Swaan übernimmt die Konzernleitung interimistisch. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA139 2015-12-01/10:23