Ausbau Kirchenkarbahn bereits fix
Mit internationalem Medienrummel wurde die Kirchenkarbahn in Hochgurgl mit anschließender Jungfernfahrt eröffnet. Die Bergstation soll allerdings in absehbarer Zeit zur Mittelstation werden.
Von Hubert Daum
Obergurgl –Es war zweifellos eine beachtliche architektonische Leistung. Der Tiroler Architekt Michael Brötz gab bei der Eröffnung des 25-Millionen-Projektes „Top Mountain Crosspoint“ in Obergurgl schlaflose Nächte zu: „Die herausfordernde Aufgabenstellung war, die vier Funktionen Mautstelle, Liftstation, Restaurant und Motorradmuseum zu vereinen, und zwar so, dass alles ineinanderfließt. Wichtig waren mir die Intergration in die Landschaft, das Baumaterial Holz und die Kombination aus Tradition und Moderne.“ Die Inspiration für die geschwungen-organische Linienführung des Objektes holte sich Brötz angeblich beim Anblick von Schneewechten. „An dem Architektenwettbewerb nahmen sechs Büros teil, Michael Brötz war mit Abstand der klare Sieger“, berichtet Bauherr und Geschäftsführer der Liftgesellschaft Obergurgl, Alban Scheiber.
In den multifunktionalen Komplex war auch bergseitig die Talstation der neuen Kirchenkarbahn zu integrieren. Scheiber weiter: „Bisher war das Kirchenkargebiet nur mit Schleppliften erschlossen. Mit der neuen Zehner-Gondelbahn, die bis zu 2400 Personen in der Stunde befördern kann, können wir eine Weltneuheit der Firma Doppelmayer präsentieren.“ Die Bergstation sei nun rund 200 Meter höher als früher, wird allerdings nicht Bergstation bleiben, weil bereits ein neuer Lift als Weiterführung geplant sei. „Wir haben bereits die Genehmigung dafür“, bestätigt Scheiber bereits die Expansion des nagelneuen Liftes.
Vom Restaurant mit über 500 Sitzplätzen außen und innen gelangt man zum emotionalen Herzstück der Bauherren Alban und Attila Scheiber, dem Motorradmuseum, das die Brüder marketinggerecht als „höchstgelegenes in Europa“ bezeichnen. Die Vorbereitungsarbeiten dafür laufen schon längst auf Hochtouren. „Wir kaufen gemeinsam mit einem fachkundigen Berater Exponate in der ganzen Welt. Auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern wird es über 100 Zweiradoldtimer zu bewundern geben“, schwärmt Motorradfan Attila Scheiber, „aber auch an die zehn Auto-Oldtimer, die von meinem Vater gefahren wurden. Am 15. April ist Eröffnung.“