Zielpunkt-Pleite - Im Handel im November schon fast 60.000 ohne Job

Wien (APA) - Der Konkurs der überschuldeten Lebensmittelhandelskette Zielpunkt - deren knapp 2.700 Beschäftigte letzte Woche vorsorglich zur...

Wien (APA) - Der Konkurs der überschuldeten Lebensmittelhandelskette Zielpunkt - deren knapp 2.700 Beschäftigte letzte Woche vorsorglich zur Kündigung angemeldet worden sind - platzt in ein Umfeld, in dem es Handelsangestellte und -arbeiter auf dem Arbeitsmarkt ohnehin schon schwer haben. Und es sind überwiegend Frauen, mehr als zwei Drittel der Arbeitslosen im Handel sind weiblich. Viele arbeiteten Teilzeit.

Ende November waren beim Arbeitsmarktservice (S) alleine aus der Handelsbranche 50.609 Personen arbeitslos gemeldet. Im Jahresabstand war das eine Zunahme um 3.793 Menschen oder 8,1 Prozent. Zählt man noch die Menschen in Schulungsprogrammen dazu, waren im Handelsbereich in Summe 59.711 als arbeitslos vorgemerkt. Davon waren zuvor 38.539 im Einzelhandel tätig.

Im Einzelhandel lag die Arbeitslosenrate zuletzt schon bei mehr als 10 Prozent. Im Oktober ganz konkret bei 10,1 Prozent. Mehr als zwei Drittel der arbeitslos vorgemerkten Personen im Einzelhandel (68 Prozent bzw. 25.994) sind Frauen.

Dass gerade im Einzelhandel die Arbeitslosigkeit höher ist als in der Gesamtwirtschaft, führen das Sozialministerium und das AMS nicht zuletzt auf die hohe Fluktuation und einen größeren Saisonanteil in den Tourismusgebieten zurück.

Laut Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ist gegenwärtig noch offen wie viele der von Zielpunkt beim AMS zur Kündigung angemeldeten 2.658 Personen tatsächlich arbeitslos werden. Er geht davon aus, dass ein Teil durch Filialübernahmen oder direkte Beschäftigungswechsel relativ kurzfristig wieder einen Arbeitsplatz hat.

Was die freien Jobs in der Branche anbelangt, halte die Dynamik durchaus an, hier habe es im Jahresvergleich (Stand: Oktober) ein Beschäftigungsplus von 4.300 gegeben.

~ WEB http://www.zielpunkt.at

http://www.ams.at ~ APA156 2015-12-01/10:50