Australien baut Schulunterricht in Ureinwohner-Sprachen aus
Sydney (APA/dpa) - In Australien wollen die Behörden den Unterricht in den Sprachen der Aborigines an öffentlichen Schulen ausbauen. Im Bund...
Sydney (APA/dpa) - In Australien wollen die Behörden den Unterricht in den Sprachen der Aborigines an öffentlichen Schulen ausbauen. Im Bundesstaat New South Wales sollen bereits bestehende Sprachkurse nun bis zur 12. Klasse angeboten werden, berichtete die Zeitung „Sydney Morning Herald“ am Dienstag unter Berufung auf eine Ankündigung der Lokalregierung.
In der Region gibt es den Angaben zufolge 35 verschiedene Sprachen, von denen 19 unterrichtet werden. Von dem Programm profitierten sowohl Angehörige der Ureinwohnergruppen als auch der Rest der Schulklassen, sagte der Leiter des Programms, Michael Charlton.
Jane Simpson von der Australian National University in Canberra begrüßte die Initiative. Sie stellt Wörterbücher einiger der Sprachen zusammen, die mittlerweile vom Aussterben bedroht sind. Nach ihren Worten hatten deutsche Abenteurer und Missionare in den 1880er Jahren viel dazu beigetragen, Sprachen der Ureinwohner zu dokumentieren.
Die nach Schätzungen verbliebenen rund 500.000 Ureinwohner gehören Hunderten Stämmen an, die bis heute noch etwa 150 verschiedene Sprachen sprechen. Nur etwa 20 davon können nach Meinung von Experten noch gerettet werden.